64 Kapitel IV.
zeigen, wie das Potential in einer guten Gramme’schen Maschine
vom niedrigsten bis zu seinem höchsten Werthe allmählich steigt.
Wie man sieht, steigt das Potential ganz regelmässig von der
im tiefsten Punkte befindlichen negativen Bürste bis zu einem Maxi-
mum an der positiven Bürste. Die in der Fig. 52 um den Kreis
gezeichneten Werthe sind als Ordinaten in Fig.53 aufgetragen; dieselbe
stellt eine an einer Gramme’schen » A«-Maschine bewirkte Aufnahme
dar. Derartige von Messungen der Potentialvertheilung am Strom-
abgeber gewonnene Öurven zeigen nicht nur, wie zur Erlangung der
besten Wirkung die Bürsten zu stellen sind, sondern belehren uns
auch über die verhältnissmässige Unthätigkeit oder Thätigkeit der
Spulen in verschiedenen Theilen des Feldes und setzen uns ferner
in den Stand, die Feldstärke in verschiedenen Theilen während des
Ganges der Maschine zu bestimmen. Das mehr oder minder steile
Ansteigen der Curve an verschiedenen Punkten ist selbst der Maas-
stab für die grössere oder geringere Wirk-
samkeit der Spulen in den zugehörigen Theilen
des Feldes.
"180 So 0 So. 188
Fig. 52. Darstellung des "; s
Potentials um den FIG AR,
Stromabgeber einer
Maschine von Gramme,
Darstellung des Potentials in Fig. 52
auf einer horizotalen Linie.
Das Ansteigen des Potentials ist zwischen je einem Paar Stäben
des Stromabgebers nicht gleich, denn sonst würde die Curve nur
aus zwei schrägen geraden Linien bestehen, die rechts und links
von dem Punkte des höchsten beziehungsweise niedrigsten Potentials
ansteigen. Im Gegentheile ist zwischen denjenigen Stäben des Strom-
abgebers, die zu den in der Zone des schwachen magnetischen Feldes
liegenden Spulen gehören, nur ein geringer Unterschied des Potentials,
ein grosser dagegen dort, wo die Curve am steilsten ist, in einer
Lage von nahezu 90 Grad von den Bürsten, also an dem Theile des
Stromabgeberumfanges, der in Verbindung mit den die wirksamste
Lage durchlaufenden Spulen steht. Wenn das magnetische Feld, in
dem der Anker sich dreht, gleichförmig und parallel wäre, so würde
die Curve eine wirkliche Sinuscurve sein. Die Zahl der durch eine
Spule tretenden Kraftlinien würde proportional dem Cosinus des
Winkels sein, den die Senkrechte zur Ebene der Spule mit der resul-
tirenden Richtung der Kraftlinien im Felde bildet, und die Zahl der in.