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70 Kapitel IV.
so steigen die Ströme in beiden Wiekelungssätzen nach oben zu, und
da die obere Bürste die positive ist, wird der bei PD erzeugte Doppel-
pol ein Nordpol sein. Nimmt man an, dass die Bürsten, durch die
der Strom ein- und austritt, an den höchsten und niedrigsten Punkten,
wie die Fig. 61 darstellt, liegen, so können die punktirten Linien als
solche angesehen werden, die die Strömung der magnetischen Linien
angeben, welche von dem durch die Ankerwickelung geleiteten Strome
erzeugt werden. Da die Zahl der magnetischen Linien von der Güte
des Weges, den sie zu durchlaufen haben, abhängt, so ist klar, dass
das querliegende Feld, welches von einem in einer gegebenen Zahl
von Leitern fliessenden Strome erzeugt wird, um so grösser sein
muss, je enger der Zwischenraum ist, und je ausgedehnter der Bogen
ist, der durch die Polmassen des Eisens!) auf jeder Seite gebildet
Fig. 61. Quermagnetisirende Wirkung des Ankerstromes.
wird. Es ist dabei zu beachten, dass die Kraftlinien den Zwischen-
raum auf jeder Seite des Ankers zweimal kreuzen müssen.
Sobald aber in der Dynamomaschine ein Strom erzeugt wird,
treten beide maenetisirende Thätigkeiten gleichzeitig auf. Ein an-
näherndes Bild der Sachlage erhalten wir aus der Fig. 62.
Wir nahmen zunächst an, dass die Bürsten zwei Punkte des
senkrechten Durchmessers berühren. Die Feldmagnete streben den
Ring so zu magnetisiren, dass der zu äusserst liegende linke Punkt
ein Nordpol wird, die Ströme in der Weise, dass der höchste Punkt,
wo die Bürste liegt, ein Nordpol wird. Die Folge davon ist eine
resultirende Magnetisirung in schräger ' Richtung.
Der Magnetismus wird so in der Richtung des Umlaufes ver-
schoben (bei Triebmaschinen in der entgegengesetzten Richtung), als
1) Vergl. Journ. Instit. Eleetrie. Engin. Bd. XX, 1891.