Full text: Die dynamoelektrischen Maschinen (1. Teil)

  
  
  
  
  
  
  
  
82 Kapitel IV. 
Bei einer von Ayrton!) geprüften Manchestermaschine waren 
5846 erregende Ampöre-Windungen erforderlich, wenn keine Lampen 
eingeschaltet waren und 10000, wenn die Maschine ihren vollen 
Strom abgab; von der 4151 Ampöre-Windungen betragenden Diffe- 
renz entfielen 1754 auf Ausgleichung des Spannungsverlustes (her- 
vorgerufen durch den inneren Widerstand und verminderte Durch- 
lässigkeit), und 2400 auf die Ausgleichung der entmagnetisirenden 
Wirkung des Ankerstromes, welche durch die zur Vermeidung der 
Funkenbildung nothwendige Verschiebung der Bürsten hervor- 
gerufen wird. 
Je grösser die Verschiebung der Bürsten ist, die ihnen in einer 
als Stromerzeuger benutzten Maschine gegeben wird, desto grösser 
wird die entmagnetisirende Wirkung des Ankerstromes. Bei Trieb- 
maschinen ist die Richtung des Ankerstromes entgegengesetzt zu der 
einer Dynamomaschine, zur Vermeidung der Funkenbildung muss 
man die Bürsten daher rückwärts verschieben; diese Verschiebung 
ruft ebenfalls eine entmagnetisirende Wirkung hervor. Falls den 
Bürsten eines Stromerzeugers eine negative Verschiebung (d. h. eine 
Verschiebung vom neutralen Punkte in dem der Drehungsrichtung 
entgegengesetzten Sinne) gegeben wird, hat die magnetisirende 
Wirkung der Ankerströme das Bestreben, die Magnetisirung des 
Kernes zu unterstützen. J. und E. Hopkinson?) haben sogar nach- 
gewiesen, dass bei Rückwärtsverschiebung der Bürsten eine Maschine 
sich lediglich durch die Ankerströme erregen kann, in solchen Fällen 
entsteht aber eine verderbliche Funkenbildung. Die entmagnetisirende 
Wirkung ist proportional der Zahl der wirksamen Ampöre-Windungen 
des Ankerkreises, die den magnetischen Kreis umgeben und deshalb 
proportional der wirksamen Zahl der Ampere-Windungen, die, wie 
wir sahen, in einer Zone von der doppelten Winkelbreite des Ver- 
schiebungswinkels liegen3). Nach Kapp ist die Zahl der zum Aus- 
oleich erforderlichen Ampöre-Windungen in der Praxis etwas kleiner. 
Zur Ausgleichung der magnetisirenden Gegenwirkung der Anker- 
ströme sind verschiedene Mittel in Vorschlag gebracht worden, um 
so den Veränderungen in der Verschiebung zu begegnen. Nach 
einem von Mather&) herrührenden Vorschlage wurde ein kleiner, 
1) Journ. Inst. Eleetr. Engin. XIX, S. 175. 1890. 
2) Phil Trans. Theil I, 8. 347. 
3) Nach Peukert ist die entmagnetisirende Wirkung des Ankerstromes der 
Potenz */; des Ankerstromes proportional. Centralbl. für Elektrot. IX. 484. 1887. 
4) La Lum. Eleetr. XIX, 8. 404. 1895.
	        
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