Full text: Die dynamoelektrischen Maschinen (2. Teil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
        
  
  
  
392 Kapitel XXVI. 
diejenige einer Drosselspule, und die indueirte elektromotorische 
Kraft #, wird fast genau entgegengesetzte Phase wie der Primär- 
strom haben. 
Gehen wir jetzt über zu dem Falle, wenn die secundäre 
Wickelung durch einige Lampen oder sonstige Widerstände ge- 
schlossen ist, und setzen wir zunächst voraus, dass diese Wider- 
stände inductionsfrei sind, so wird ein secundärer Strom entstehen. 
welcher mit der induecirten elektromotorischen Kraft E,, also auch 
mit #7, gleiche Phase hat, demnach fast genau in der Phase ent- 
gegengesetzt zum Primärstrom ist. Wenn der Primärstrom zu seinem 
Maximum ansteigt, wird dies auch der Secundärstrom thun, aber er 
wird entgegengesetzte Richtung haben. Während der Primärstrom 
magnetisirend wirkt, wirkt der Secundärstrom entmagnetisirend, und 
es ist klar, dass die Kraftlinienmenge, von welcher die gegen- 
elektromotorische Kraft der Primärwickelung abhängt, nicht so gross 
sein kann als in dem vorigen Falle, wenn nicht von der Stromquelle 
ein stärkerer Strom geliefert wird. In Wirklichkeit wird dies aber 
von selbst stattfinden wegen der entmagnetisirenden Wirkung des 
secundären Stromes. Das Vorhandensein eines Stromes im secundären 
Kreise macht den Widerstand des Primärkreises scheinbar kleiner. 
Die primäre Wickelung wirkt nun nicht mehr wie eine Drosselspule, 
die den Primärstrom eindämmt, sondern wie eine Ankerspule, welche 
Strom im secundären Kreise indueirt, indem der Primärstrom stark 
genug wird, um die wechselnden magnetischen Kraftlinien trotz der 
entmagnetisirenden Wirkung des Secundärstromes aufrecht zu er- 
halten. Wenn nur die Hälfte der Lampen eingeschaltet ist, wird 
die secundäre Wickelung zum Theil als Drosselspule, zum Theil als 
Arbeitsspule wirken. Wenn die primär wirkende elektromotorische 
Kraft constant gehalten wird, wird auch die Klemmenspannung des 
Lampenkreises nahezu constant sein: die ganze Vorrichtung wird 
sehr gut selbstregelnd sein, indem von selbst mehr Strom im primären 
Kreise fliesst, wenn mehr Lampen im secundären Kreise eingeschaltet 
werden. 
Die elementare Theorie dieses einfachsten Falles eines Trans- 
formators ohne Streuungsverlust, der auf einen inductionsfreien 
Lampenkreis arbeitet, ist sehr leicht. Wir wählen dieselben Be- 
zeichnungen, welche wir bei der Theorie der Dynamomaschinen 
und Motoren gebraucht haben; also bedeutet 8 die an den Primär- 
klemmen gemessene Spannung des Stromes, e die Spannung an 
den secundären Klemmen. Es sei r, der innere Widerstand der 
    
    
  
   
   
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
        
  
  
  
    
     
  
  
    
  
  
  
    
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.