53 500 Einwohner, während eine gleichgrosse Bevölkerung:
in einem Radius von 6 km die verschiedenen Vororte bewohnt.
Es bestand somit von jeher ein reges Bedürfnis nach ver-
besserten Verkehrsmitteln, und deshalb regten die Herren
Dr. Otto in Cainsdorf und Bergdirektor Schenke in Zwickau
schon im Jahre 1892 die Erbauung einer elektrischen
Bahn an, worauf der Stadtrat von Zwickau der Elektrizitäts-
Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co. in Nürnberg in
Gemeinschaft mit der Firma Leo Arnoldi in Mainz die
Konzession zur Erbauung und zum Betriebe einer elektrischen
Bahn — vom Bahnhof bis zur Stadtgrenze, der Muldenbrücke
zwischen Schedewitz und Bockwa — in Verbindung mit
einer elektrischen Beleuchtungsanlage für die Stadt erteilte.
Die jetzige Besitzerin der Anlage ist die Zwickauer Elektrizitäts-
werk- und Strassenbahn- Aktien-Gesellschaft.
Da der spätere Ausbau des Bahnnetzes von vornherein
wahrscheinlich war, so wurde die erste maschinelle Anlage so
disponiert, dass spätere Erweiterungen leicht auszuführen waren.
Zur Zeit sind folgende Strecken im Betrieb:
2 Betriebs- _, Laufende
ij 32 Betriebs- Lane | Verkehr Mn
»LIERE Eröffnung a Minuten | es
= kın Anzahl
Bahnhof Zwickau—Schedewitz .,5. V. 1894 | 4,00 | 6 8
Schedewitz— Wilkau (im Bau) (1899) 618, 38 1,8
Reichenbacherstr.— Marienthal .|1. X. 1897 |1,97| 6 3
Die Gesellschaft besitzt ferner die Konzession für die
Verlängerung der Marienthaler Linie bis in das Dorf Marien-
thal (2,75 km), die Vorkonzession für die Linie Zwickau-
Pölbitz (3 km), welche zunächst bis zum Schlachthof aus-
gebaut wird, und für die Linien Zwickau-Planitz, Zwickau-
Reinsdorf-Vielau-Hasslau, Pölbitz-Crossen und Zwickau-Werdau
(insgesamt gegen 30 km).
Auf den Innenstrecken bis Schedewitz und Marienthal
besteht schaffnerloser Betrieb mit Zahlkastensystem und ein
Einheitstarif von ıo Pfg. (auch für das Umsteigen); für die
Aussenlinien nach Wilkau usw. sind Schaffner und Teilstrecken-
tarif vorgesehen.
Die Versorgung der Stadt mit elektrischer Energie für
Beleuchtung (und Motoren) umfasst 4600 gleichzeitig brennende
Lampen. Das Beleuchtungsnetz wird nach dem Gleichstrom-
Dreileitersystem mit einer Spannung von 2xX1ııo Volt, die
Bahn mit 500 Volt betrieben.
Zentrale.
wurde auf einem von der Stadt für die Dauer des Vertrages
Die Kraftstation, Fig. ııg und 120,
pachtweise zur Verfügung gestellten Grundstück an der Ecke
der Werdauer- und Stiftstrasse erbaut.
Dieselbe enthält:
3 Cornwallkessel von je 90 qm -Heizfläche für 8,5 Atm.
mit Galloway-Röhren, Cario-Feuerung und selbstthätiger