Full text: Elektrische Bahnen

     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
    
   
   
  
     
     
  
    
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Die aufgestellten Maste sind im Hamburger Gebiete 
einfach und schlank, in Altona dagegen reicher verziert. 
Einzelne Maste sind mit je zwei Gaslaternen, siehe Fig. 53, 
andere mit je einem Bischofsstabe, Fig. 54, zum Anhängen 
einer Bogenlampe versehen. 
Für reichliche Anbringung von Streckenunterbrechern 
in Verbindung mit Ausschaltern, welche durch farbige Marken 
an den Häusern kenntlich gemacht sind, ist gesorgt. Einzelne 
dieser Streckenunterbrecher sind dauernd geöffnet, um die 
mit dem Strom der Centralbahn gespeisten Strecken von 
denjenigen zu trennen, wofür die Centralbahn nur das Recht 
der Mitbenutzung hat, während der Betriebsstrom von einer 
anderen Bahngesellschaft geliefert wird (vergl. Trambahn 
Seite 205). 
Zur Sicherung gegen atmosphärische Entladungen 
sind in Abständen von je 400 bis 500 m, und zwar zwischen 
den Streckenunterbrechern, Blitzableiter mit wasserdichten 
Gehäusen eingeschaltet und in Hamburg an das städtische 
Wasserrohrnetz, in Altona an besondere Erdplatten an- 
geschlossen, die in das durchschnittlich 17 m unter der Erd- 
oberfläche stehende Grundwasser versenkt wurden. 
Wagenhalle und Reparaturwerkstätte. Die 
Wagenhalle hat zehn durchgehende Gleise; vor jedem Gleise 
befindet sich eine Revisionsgrube, um Reinigungen und 
  
Reparaturen leicht vornehmen zu können. Zur sorgfältigen 
Instandhaltung und schnellsten Vornahme von Reparaturen 
jeder Art ist zahlreiches Personal angestellt. Ausser den 
nötigen Tischlern und Schlossern sind allein 25 Maler mit der 
Ausbesserung der Wagen beschäftigt, da die Direktion auch 
auf die fortdauernde Erhaltung eines tadellosen Zustandes 
derselben grosses Gewicht legt. Ausserdem ist eine be- 
sondere Werkstatt für den elektrischen Teil vorgesehen. 
Die Werkzeugmaschinen, nämlich eine Räderdrehbank, je eine 
grosse und kleine Leitspindeldrehbank und eine Vertikal-Bohr- 
maschine werden von einem 6-pferdigen Schuckert’schen 
Elektromotor angetrieben, dessen Speisestrom der Kontakt- 
Leitung entnommen wird. 
Die Hamburg - Altonaer Centralbahn erfreut sich beim 
Publikum einer ausserordentlichen Beliebtheit infolge ihrer 
nach jeder Richtung hin mustergiltigen Ausführung. Die im 
Jahre 1896 mit Einführung des elektrischen Betriebes erfolgte 
Herabsetzung des Tarifes von 25 Pfg. auf 10 Pfg, auf den 
7,5 km langen Fahrstrecken hat naturgemäss den Zuspruch 
des Publikums wesentlich erhöht. Die Rentabilität der Anlage 
war, solange eine Konkurrenz durch andere Linien nicht 
vorhanden war, eine glänzende, und ist auch jetzt noch eine 
ganz vorzügliche zu nennen. 
  
  
  
  
   
	        
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