Full text: Elektrische Bahnen

  
  
  
  
  
     
   
   
   
   
    
   
    
   
  
    
     
      
    
  
   
der reine Akkumulatorenbetrieb bisher erst in wenigen Fällen 
und in mässigem Umfange ausgeführt (Charlottenburg, Frank- 
furt a. M.-Galluswarte, Ludwigshafen, Mailand-Monza etc.). 
Grosses Interesse hat dagegen der in den letzten 
Jahren in einigen Städten (Berlin, Dresden, Hannover, Turin) 
ausgeführte gemischte Betrieb gefunden. Bei diesem System 
wechseln Oberleitungsstrecken mit Automobilstrecken ab, und 
die in den Wagen untergebrachten Batterien werden ohne 
g 
Zeitverlust beim Durchfahren der Oberleitungsstrecken wieder 
aufgeladen. Die für den gemischten Betrieb verwendeten 
Akkumulatoren sind besonders für diesen Zweck konstruiert; 
sie besitzen eine grosse Oberfläche und lassen demgemäss 
eine hohe Stromstärke zu, sodass es möglich ist, dieselben 
in 10—-I5 Minuten zu laden und in ı Stunde zu entladen; 
eine derartige Batterie von 200 Zellen und einer Kapazität 
von 25 Amperestunden hat ein Gewicht von ca. 2— 2,5 t. 
Die Betriebsdauer bei allen diesen Bahnen erstreckt 
sich jedoch erst über einen zu geringen Zeitraum, um jetzt 
schon ein abschliessendes Urteil fällen zu können. Im all- 
gemeinen sprechen gegen die Verwendung der Akkumulatoren 
die Vergrösserung des Wagengewichtes und die dadurch 
bedingte Verstärkung des Oberbaues, der grössere Verschleiss 
und Kraftverbrauch, die Erhöhung der Betriebskosten — ver- 
ursacht teils durch die Verluste bei der Akkumulierung des 
  
Stromes selbst, teils durch die Fortbewegung des toten 
Gewichtes der Akkumulatoren — und die geringe Lebens- 
dauer der Batterien. Diesen Nachteilen steht allerdings 
der nicht zu unterschätzende Vorteil gegenüber, dass durch 
den gemischten Betrieb die oberirdischen Kontaktleitungen 
wenigstens in den Verkehrszentren und auf öffentlichen 
Plätzen fortfallen. Dazu kommt, dass kürzere Betriebs- 
störungen in der Zentrale den Weiterverkehr der Fahrzeuge 
nicht hindern, da die Wagenbatterien eine starke Strom- 
reserve besitzen. 
Für den Anschlussverkehr auf Vollbahnen aber 
kommen die vorerwähnten Nachteile des Akkumulatoren- 
betriebes weniger zur Geltung; auch stehen denselben 
grössere Vorteile gegenüber, da die zur Licht- und Kraft- 
versorgung grösserer Bahnhofsanlagen ohnedies erforderlichen 
Zentralen durch den Ladebetrieb für Akkumulatorenwagen 
eine bessere Ausnützung am Tage finden (Vollbahn 
Neustadt-Ludwigshafen-Worms und Lokalbahn Ludwigs- 
hafen-Mundenheim). 
Nach diesen allvemeinen Bemerkungen gehen wir über 
zu einer Beschreibung der einzelnen Bestandteile einer elek- 
trschen Bahnanlage und schliessen daran in historischer 
Reihenfolge eine kurze Darstellung der bisher durch die 
Firma Schuckert ausgeführten Strassenbahnanlagen mit ober- 
  
  
  
  
 
	        
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