Elektrische Strassenbahn zu Livorno
(Toscana).
ivorno, die Hauptstadt der gleichnamigen italienischen
Provinz, ist einer der wichtigsten Hafen- und Handels-
plätze Mittelitaliens. Die herrliche Lage, sowie die frische
Meeresluft ziehen alljährlich in den heissen Sommermonaten
viele Fremde an, sodass Livorno auch als Kur- und Bade-
ort nicht ohne Bedeutung ist.
Infolge des starken Fremdenzudranges im Sommer
machte sich, obgleich seit einigen Jahren eine Pferde-
bahn existierte, sehr bald das Bedürfnis nach einem ge-
eigeneteren Beförderungsmittel geltend; denn bei dem Pferde-
bahnbetrieb kam es häufig vor, dass im Winter sowohl
Pferde wie Wagen unbenützt blieben, während zu anderen
Zeiten im Sommer das vorhandene Beförderungsmaterial
nicht ausreichte, um auch nur annähernd den Verkehr zu
bewältigen.
Die Societe anonyme des Tramways de Livourne,
Besitzerin der Bahn, beschloss daher, den bisherigen
Pferdebahnbetrieb in elektrischen Betrieb umzuwandeln
und übertrug die Ausführung dieses Projektes der
Elektrizitäts - Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co.,
Nürnberg.
Die elektrische .Strassenbahn Livorno umfasst drei
Linien mit insgesamt ca. 24 km Gleislänge, Fig. 264.
Die alten Pferdebahngleise wurden teilweise _beibe-
halten, teilweise wurden bei Verwendung von Vienol-
schienen von 20 kg Gewicht pro lfm. und von Rillen-
schienen von 33,8 kg
g, resp. 43 kg Gewicht pro lfm. neue
Gleisstrecken verlegt.
Die Kontakt-Leitung besteht wie üblich aus 8,3 mm
starkem, blankem Hartkupferdraht und ist vermittels QOuer-