as rasche Aufblühen der westfälischen Stadt Hamm,
sowie die etwas langgestreckte Bauart derselben, be-
dingten ein modernes und schnelles Verkehrsmittel, zumal es
wünschenswert war, das ca. 2,5 km vom Staatsbahnhof ge-
legene, sehr beliebte und daher stark besuchte Thermosool-
bad Hamm in geeigneter Weise mit der inneren Stadt zu
verbinden. Die Entwickelung des Bades, das sich an das
östliche Stadtviertel anschliesst, brachte das Entstehen einer
Menge Logier- und Badehäuser, Konzert- und Gartenlokale
mit sich, die in den herrlichen Naturanlagen, am Lippefluss
gelegen, eine dauernde Anziehungskraft auf die Einwohner
Hamms ausüben, sodass an schönen Sonn- und Feiertagen der
grösste Teil der Bürgerschaft sich im Osten der Stadt aufhält.
Die Erbauung einer Strassenbahn erschien daher als
ein günstiges Unternehmen, um so mehr als bei der Wahl
Elektrische Strassenbahn Hamm i.W.
des elektrischen Betriebes der Stadt zugleich die Vorteile
eines Elektrizitätswerkes für Licht und Kraft geboten werden
konnten.
Die Stadt erteilte nun der Elektrotechnischen Fabrik
Gebr. Naglo in Berlin, und nach Einverleibung derselben in
die Elektrizitäts - Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co.,
Nürnberg, letzterer die Konzession zum Bau einer elektrischen
Strassenbahn, in Verbindung mit einem Elektrizitätswerk
für Licht- und Kraftverteilung. — Im Frühjahr 1898
konnte mit dem Bau :begonnen werden, der bereits am
19. Oktober desselben Jahres fertiggestellt und dem Betrieb
übergeben wurde.
Die Bahn führt aus dem Wagenschuppen am Westen-
schützenhofe vorbei, durch. die Wilhelmstrasse, sodann, den
Staatsbahnhof passierend, über die Bahnhofstrasse, grosse
ren TEE