Mit Ausnahme weniger enger Strassen und Kurven ist
das ganze Strassenbahnnetz bei normaler Spurweite von ı ‚436m
doppelgleisig ausgebaut. Soweit angängig, wurde der teils
aus Haarmannschienen, teils aus Rillenschienen, Profil Phönix 7,
bestehende alte Oberbau bei der Einführung des elektrischen
Betriebes beibehalten. Im übrigen kommen bei der Er-
weiterung des Oberbaues Rillenschienen, Profil Phönix ı4a,
im Gewicht von 42 kg pro Meter und ca. 94 kg pro Ifm.
Gleis zur Verwendung. Die Oberbauarbeiten werden durch
die Stadt selbst ausgeführt. Steigungen sind nur in
geringem Masse vorhanden; die grösste derselben beträgt
32 °/, auf eine Länge von ca. Som. Die kleinsten Kurven
haben einen Radius von 20 m.
Leitungsnetz. Die Kontakt-Leitung besteht aus
5,3 mm starkem, hartgezogenem Kupferdraht und ist in
6 m Höhe über der Schienenoberkante in der auf Seite 49
u. f. beschriebenen Weise aufgehängt. Als Maste kommen
durchweg Mannesmann-Rohre mit reich ausgestatteten Guss-
garnituren zur Verwendung. Zahlreiche Streckenunterbrecher,
siehe Seite 49, trennen die Oberleitung in einzelne Unter-
abteilungen. Zum Schutz gegen Blitzgefahr besitzt jede
Teilstrecke zwischen zwei Streckenunterbrechern einen Blitz-
ableiter, der an besonderer Erdplatte angeschlossen ist. Bei
sämtlichen Streckenunterbrechern und Luftweichen und ausser-
dem in Abständen von 500 m ist die Kontakt-Leitung ver-
ankert, um so die nachteiligen Zugwirkungen im Falle
eines Drahtbruches nach Möglichkeit auf eine kurze Strecke
zu beschränken.
Der Strom wird der Arbeitsleitung durch fünf
Speiseleitungen zugeführt, welche sämtlich unterirdisch
in einer Tiefe von 1,20 m unter Strassenniveau verlegt
sind. Die Kabel sind mit doppeltem Bleimantel, doppelter
Eisenarmatur und Prüfdraht für eine Betriebsspannung bis
700 Volt sowie mit Ausschaltvorrichtungen an den Speise-
punkten versehen.
Zur Rückleitung des Stromes dienen die Schienen.
Die Schienenstoss-Verbindungen wurden aus ı2 mm starkem
Kupferdraht hergestellt. Ebenso bestehen die Verbindungen
der einzelnen Schienen unter sich, wie auch der einzelnen
Gleise bei Doppelgleisen, durchweg aus Kupferdraht von
ı2 mm Durchmesser. Hierdurch, sowie durch die an ge-
eigneten Punkten an das Schienennetz angeschlossenen Rück-
leitungskabel von grossem Querschnitt (bis zu 1000 qmm) ist
eine dauernd gute Rückleitung gesichert (vgl. S. 62 u. f.).
Der höchste auftretende Spannungsverlust in der Rückleitung
beträgt nur 8 Volt.
Zum Schutze gegen Berührung herabfallender Schwach-
stromleitungen mit dem Kontaktdraht sind auf letzterem Holz-