dem bekannten Rollensystem. Der Oberleitung aus 8,3 mm
starkem Hartkupferdraht wird in sechs Speisepunkten, welchen
sechs Speiseleitungen entsprechen, der Betriebsstrom zu-
geführt; die Rückleitung erfolgt durch die Schienen und
durch drei Rückleitungskabel. Fig. 387 zeigt die Disposition
des Leitungsnetzes. In dieser Figur sind auch die üblichen
Streckenausschalter ersichtlich.
Das Elektrizitätswerk, in welchem der Betriebs-
strom erzeugt wird, und das ausserdem noch die Stadt
Madrid mit Licht zu versorgen hat, wird von vier Strassen
begrenzt, und zwar von der Calle de Nicasio Gallego, Calle
de Franzisko Rojas, Calle de Manuel Cortina und Calle de
Garsilaso.
Es umfasst das Maschinenhaus, das Kesselhaus mit
Schornstein und Speisepumpenraum, das Akkumulatorenhaus,
das Verwaltungsgebäude und ein Wohngebäude mit Räumen
für die Gradierwerkpumpen mit Magazin, Reparaturwerkstätte
und einen Kohlenraum. Zum Betrieb der Dynamos dienen
drei Stück stehende Compound-Dampfmaschinen mit Schieber-
steuerung und Einspritzkondensation von der Firma F. Schichau
in Elbing. Die Maschinen leisten bei 120 Umdrehungen in
der Minute und 9 Atm. Eintrittsspannung je 500—600 PS.
Eine vierte Dampfmaschine mit Ventilsteuerung und Ein-
spritzkondensation, geliefert von der Maschinenbau -Aktien-
gesellschaft Nürnberg, leistet bei 107 Umdrehungen und
9 Atm. Admissionsspannung 800 bis 1000 PS. Mit den
drei ersten Dampfmaschinen sind drei Gleichstrom-Dynamos,
Schuckert’sches Modell AF 500, gekuppelt. Dieselben sind
mit je zwei Stromabgebern versehen, damit sie sowohl für
Licht (Parallelschaltung) als auch für Bahnzwecke (hinter-
einandergeschaltet) Verwendung finden können, und geben
in dem einen Falle 250—300 Volt bei zweimal 850 Ampere,
in dem anderen Falle 500—600 Volt bei 850 Ampere. Der
Kraftverbrauch einer jeden beträgt 300-600 PS eff. Eine
Maschine dient ausschliesslich für den Bahnbetrieb, die zweite
für die Beleuchtung und die dritte als gemeinschaftliche
Reserve. Mit der vierten Dampfmaschine von 800 bis 1000 PS
Leistungsfähigkeit ist eine Dynamomaschine, Schuckert’sches
Modell A 700, von 685 Kilowatt bei 600 Volt Spannung,
welche nur für Bahnzwecke dient, direkt gekuppelt. Zur
Unterstützung des Maschinenbetriebes dient eine Puffer-
batterie von 290 Elementen. Die Schaltung der ganzen
Anlage geht aus dem nachstehenden Schaltungsschema,
Fig. 388, hervor.
Zur Erzeugung des für den Betrieb der Maschinen
erforderlichen Dampfes sind sechs Stück Wasserröhrenkessel
der Guilleaume-Werke, Neustadt a. d. H., aufgestellt. Die-
selben sind ın dem neben dem Maschinenhause liegenden