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VIH Vorwort.
hoffe man, würden im Stande sein, sich eines Theiles ihrer Appa-
rate für die Zeit der Ausstellung zu begeben. Die Kosten der
Verpackung, Einsendung und Rücksendung würden natürlich von
der englischen Regierung getragen; ferner übernehme die Abthei-
lung für Wissenschaft und Kunst in South-Kensington die Beauf-
sichtigung sämmtlicher Apparate und Instrumente. während ihres
Verbleibens in den zu ihrer Aufnahme bestimmten Gallerien, wo
sie, nicht etwa nach’ Ländern, sondern im Sinne des von dem
grossen Comite adoptirten Classificationsprineipes nach Wissen-
schaften geordnet, ihre Aufstellung finden würden.
Die diplomatischen Schritte, welche die englische Regierung
nunmehr behufs Verwirklichung des von ihr in Aussicht genomme-
nen Unternehmens im Auslande thun liess, hatten im Allgemeinen
durchschlagenden Erfolg. Ueberall bildeten sich Ausstellungs-
comitös; in Belgien unter dem Vorsitze von Stas, in Frankreich
unter dem Präsidium des Generals Morin, in den Niederlanden
unter dem des Staatsraths Prof. Rijke. In Russland wurden
Staatsrath Struve, in der Schweiz Prof. Wartmann mit der Or-
ganisation der Comites betraut. In Italien wurde die Angelegen-
heit von den Professoren Blaserna, Cantoni und Respighi,
in Norwegen von den Professoren Esmark, Mohn und Waage
in die Hand genommen. Auch Oesterreich, Spanien und die ver-
einigten Staaten säumten nicht, die Zusage eifriger Mitwirkung zu
geben.
In Deutschland fand der Gedanke einer internationalen
Ausstellung wissenschaftlicher Apparate zunächst nur wenig An-
klang. Man hatte sich kaum von den für die Wiener Weltausstel-
lung gemachten Anstrengungen erholt, man befand sich in einem
Zustande der Ausstellungsmüdigkeit, welche die Betheiligung
an einem neuen Unternehmen ähnlicher Art nur wenig wünschens-
werth erscheinen liess. Auch waren mit geringen Ausnahmen
alle Anstrengungen, die Gemüther für die Sache zu erwärmen,
ohne Erfolg geblieben. Schon stand man am Schlusse des
Jahres 1875 und im Mai des folgenden Jahres sollte die Aus-
stellung in South-Kensington eröffnet werden. Die Aussicht, dass
sie von unserem Vaterlande überhaupt beschickt werden würde,
schien geschwunden zu sein. In England hatte man gerade auf
die Mitwirkung Deutschlands, wo die Wissenschaft eine Verbrei-
tung gefunden hat, wie in keinem andern Lande, ganz besonders
gerechnet, und es wurde .daher die Gleichgültigkeit, welche sich
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