140 Bruns und Stahl, Apparate für Geometrie.
linien gebildet wird. Das Modell ist besonders dazu bestimmt, die
Krümmungslinien und die Normalenfläche sammt ihrer Rückkehrkante
zur Anschauung zu bringen. Die Flächen dritter Ordnung waren ver-
treten durch die in Deutschland ziemlich bekannten Modelle einer all-
gemeinen Fläche dritter Ordnung mit 27 reellen Geraden (in Carton
und Gyps) von Professor Wiener (Carlsruhe), ferner durch das Modell
der Fläche
say =k(e + yt+z2— 12°
von Prof. Henrieci. Letztere Fläche besitzt ebenfalls 27 reelle Gerade,
die jedoch zu je neun zusammenfallen. Ausserdem enthält dieselbe
drei biplanare Knotenpunkte und einen Nabelpunkt, durch welchen
drei Krümmungslinien hindurchgehen.
Die Steiner’sche Fläche
Vs + Vy +VYe + Yo =0
war durch ein Modell von Prof. Cayley (Cambridge) repräsentirt. End-
lich ist noch von algebraischen Flächen Sylvester’s „Amphigene Fläche“
neunter Ordnung von Prof. Henrici zu nennen.
Von transcendenten Flächen fanden sich ausser den bereits früher
erwähnten nur vor: das „Podoid“ von Heis, d.h. die durch die Gleichung
gegebene Fläche, und Rotationsflächen mit constantem Krümmungs-
maass, im Kataloge nicht aufgeführt, nach Ausweis des „Handbook“ aber
von Prof. Henrici herrührend.
In sehr sinnreicher Weise war das Modell einer Fläche zur
Ausführung von meteorologischen Reductionen bei dem gangbaren
Modell eines Curvenberechners von Francis Galton (London) be-
nutzt. Der Apparat lässt sich am leichtesten auf folgende Weise
schematisch beschreiben. Ein Parallelepipedon ist oben begrenzt durch
die Fläche 2 —= f (x, y), & die Angabe des trockenen, y die des nassen
Thermometers, 2 die Feuchtigkeit; die &- und y-Axe sind den unteren
Kanten desKörpes parallel. & und y sind als Function @ (f) und % (f)
der Zeit t graphisch durch die Thermometercurven gegeben. Auf der
oberen Fläche des Körpers ruht ein verticaler Stift, der nur verticale
Bewegung besitzt, mit seinem unteren Ende beständigauf. Man denke
sich nun durch Schlittenführungen und vermittelst der beiden Ther-
mometercurven dem Körper eine solche horizontale Bewegung parallel
dem beiden Coordinatenaxen gegeben, dass in jedem Augenblicke das
% und y des Fusspunktes des Stiftes gleich p (f) resp. % (f) ist, dann