2 Gerland, historische Apparate.
nügenden Vorarbeiten freilich oft genug als nicht geringe Schwierigkeit
geltend, und es war nicht immer möglich, kritische Erörterungen ganz
auszuschliessen. Auch sind Ungleichheiten nicht ganz zu vermeiden
gewesen. Watt’s Apparate, über welche anderweitig berichtet wird,
sind z. B. nur erwähnt, die Entwickelung der Leuchtthurmapparate da-
gegen, die keinen weiteren Berichterstatter gefunden hatten, ist bis
in die neuere Zeit verfolgt. Oft beschriebene oder abgebildete Apparate
sind kürzer behandelt, wie solche, die wenig oder gar nicht erwähnt zu
werden pflegen.
Die Abgrenzung und Eintheilung des in diesem Berichte zu be-
handelnden Materials ist nach folgenden Gesichtspunkten geschehen.
Zunächst fallen selbstverständlich der historischen Betrachtung alle
Apparate zu, welche einem früheren Jahrhundert, wie das jetzige, an-
gehören. Zweitens müssen dazu diejenigen aus unserem J ahrhundert ge-
rechnet werden, welche, wie die Erleuchtungsapparate der Leuchtthürme,
die Locomotive, die magnet-elektrischen Maschinen, die Telegraphen-
apparate etc., in der raschen Entwickelung des betreffenden Theils der
Wissenschaft oder Technik eine wichtige Rolle gespielt haben, ehe sie
ausser Gebrauch gekommen und damit historisch geworden sind. End-
lich müssen drittens wenigstens erwähnt werden die Originalapparate,
deren Gebrauch zu wichtigen Resultaten geführt hat.
Hätten dies andere Bedenken zugegeben, so wäre man versucht
gewesen, den Bericht über die historischen Apparate nach biographischen
Gesichtspunkten zu ordnen. Die Art der Aufstellung der ausgestellten
Gegenstände beförderte dies vielfach. So hatte das Reale Istituto
di studii superiori pratici e di perfezionamento in Florenz
die Sammlung nachgelassener Apparate Galilei’s ausgestellt, welche
noch in Florenz aufbewahrt werden, wenig sichtbare Zeichen für die
gewaltigen Reformationen, die in Physik und Astronomie von ihnen
ausgingen, aber, wie man sah, mit der grössten Sorgfalt gepflegt; ebenso
einige englische Aussteller, namentlich die Royal Institution of
Great Britain und Mrs. Faraday die Apparate, welche Faraday,
dieser wunderbar begabte Experimentator, bei seinen Arbeiten benutzte.
Wie einfach ist das Material, mit dem arbeitend er Entdeckungen auf
Entdeckungen gehäuft hat und in was für unscheinbaren Räumen sind
diese gemacht! Neben seinen Apparaten hatten die seines Freundes,
aber in wissenschaftlichen Dingen auch zuweilen seines Gegners, Au-
guste de la Rive ihren Platz gefunden; sie sind als De la Rive-
Sammlung im Besitze der Herren Soret, Perrot und Sarasin in
Genf. Die chemische Abtheilung enthielt als geschlossene Sammlung
die Apparate und Geräthschaften, mit denen Dalton gearbeitet hat,
welche an sich berechtigte Pietät indessen wohl allzu vollständig aus-
gestellt hatte. Wenn nun auch die Originalapparate anderer Forscher
sich an verschiedenen Plätzen zerstreut fanden, so hätte ihre Betrach-