Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

  
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370 Listing, Apparate für Optik. 
C. Scheibler in Berlin ausgestellter chemischer Apparate. Im letz- 
teren ist von den beiden Quarzkeilen des Babinet’schen Compensators 
nur der eine statt beider durch die Schraube beweglich, das Uebrige 
wesentlich von Soleil’scher Einrichtung. Diese Instrumente sind aus- 
schliesslich für die chemische Technik der Rübenzuckerindustrie be- 
stimmt. Diesen nahe stehend ist das sogenannte Soleil-Ventzke’sche, 
von Schmidt & Haensch in der optischen Section ausgestellte In- 
strument mit kleinen Verbesserungen der Soleil’schen Einrichtung durch 
Ventzke, Scheibler und die Aussteller, hauptsächlich für chemische 
Zwecke bestimmt. 
Das College de France hatte den Originalapparat Biot’s einge- 
sandt, auf Stativbank mit schrägliegender Rinne zur Aufnahme der 
415 und 500 Millimeter langen Messingröhren, in welchen die verschie- 
denen Glasröhren nebst Thermometer enthalten sind; Polarisation mit- 
telst Malus’schen schwarzen Spiegels am unteren Ende, doppelbrechen- 
des (Arago’sches) Kalkspathprisma oder mit Nicol als Analyseur mit 
getheiltem Kreise am oberen Ende. Das neuere Polarimeter und Sac- 
charimeter mit doppelter Theilung des Kreises, mit Rohr für Interver- 
tirung des Rechtszuckers und mit Thermometer versehen, war in treff- 
licher Ausführung von L. L. Laurent in Paris geliefert. 
In. J. H. Jellett’s Saccharimeter, gefertigt von Spencer & 
Son in Dublin, ist in neigbarer Axe auf Metallstativ ein Röhrenpaar 
aus weissem Metall zur Aufnahme zweier Säulen von zu untersuchenden 
Flüssigkeiten angebracht, welches durch eine bequeme seitliche Schlitten- 
bewegung so stellbar ist, dass nach Belieben die eine oder die andere 
Röhre in die Längsaxe versetzt werden kann. Am unteren oder vor- 
deren Ende wird das Licht einer Lampe oder Natriumflamme aufgenom- 
men durch eine drei Zoll weite Trommel mit einer grossen zolldicken 
planconvexen Illuminatorlinse, wodurch das Licht in eine 1/, Milli- 
meter weite Diaphragmaöffnung, hierauf durch ein Mikroskopobjectiv- 
system und alsdann durch ein Nicol in ein mittelst Planplatte ge- 
schlossenes, weites eylindrisches Reservoir geleitet wird, in welchem 
eine passende Flüssigkeit enthalten ist von der gegensinnigen Rotation 
(gewöhnlich eine der beiden Sorten von Terpentinöl) zur Compensation 
der zu messenden Drehung; in dies Reservoir senkt sich das unten mit 
Planplatte dichtgeschlossene, oben offene Compensationsrohr, dessen 
Längsschiebung mittelst Triebkopf mit Handhebel und mittelst Uhr- 
kette längs einer getheilten Scale bequem grob und fein bewerkstelligt 
wird. Die Excursion dieser Schlittenbewegung des Compensations- 
tauchers beträgt über vier engl. Zoll, die Ablesung der Stellung des- 
selben mittelst Nonius reicht bis auf Tausendstel Zolle. Von der Boden- 
platte des Tauchers durchläuft das im Nicol polarisirte, in dem Reser- 
‚voir azımuthal abgelenkte Licht eine varıabele Strecke Luft und hierauf 
die im weissen Rohr enthaltene der Messung zu unterwerfende Flüssig- 
 
	        
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