Wild’s Polaristrobometer, 373
malige Verkleinerung nur 5 Millim., für eine dreimalige nur 31/, Milli-
meter u. s. w., um eine Streifenbreite von 1 Grad zu erhalten, wobei
die Streifen etwa wie ein Linienblatt mit 9 Millimeter grossen Inter-
vallen, gesehen aus der Entfernung eines halben Meters, erscheinen.
Die Einstellung geschieht bekanntlich durch Herbeiführung des Ver-
schwindens der Streifen. Im grossen Gesichtsfeld rückt beim Durch-
gang des gedrehten Nicols durch die diagonalen Azimuthe das neu-
trale die Streifen schräg unterbrechende Band der Streifenrichtung
entlang und die sichtbar bleibenden Reste der einander complemen-
tären Streifengruppen gestatten bei geeigneter im Ocular anzubringender
Kreuzlinie (dünne Glasplatte mit cardinalem Kreuz, in dessen Horizon-
talstrich das mittlere Drittel ausgelassen wird) die Einstellung des neu-
tralen Intervalls auf die durch das Kreuz bezeichnete Mitte des Gesichts-
feldes. Denken wir den Azimuthalkreis des drehbaren Oeularnicols im
Sinne des Uhrzifferblattes in Grade getheilt, Null oben, 90 Grad zur
Rechten, und stellen die Polarisationsebene des ersten Nicols dem Null-
punkt der Theilung entsprechend, das zweite Nicol gekreuzt, also auf
90°, das Savart vor dem Collector des Oculars in fester Stellung mit
aufrechten Streifen und zwar so, dass die asymptotische Convergenz
art schen derselben nach oben gerichtet ist und der geradlinige schwarze Mittel-
von dem streif seiner ganzen Länge nach mit dem verticalen Kreuzstrich coin-
3 eidirt, und drehen nun das Ocularnicol eine volle Tour von 360°
rechtsum, so gewahrt man bei den vier diagonalen Azimuthen, 135°,
1 Ha 225°, 315°, 45°, das Neutralband entweder von unten nach oben in
wischen der Schrägstellung 45°, oder von oben nach unten in der Schräg-
leich- stellung 135° fortrückend !). Während nun das kleine Gesichtsfeld der
bisherigen Apparte nur ein gleichzeitiges Auslöschen fast aller Streifen
im Felde gestattete, mit einem mehr oder weniger unsicheren Spiel-
raum, lässt sich das schräge Neutralband, über dessen Stellung die oben
Man hat, und unten erkennbaren Ausläufer der complementären Streifengruppen
Doppel- eine grössere Sicherheit gewähren, jederzeit gleichmässig auf das Kreuz
sichen, des Gesichtsfeldes einstellen.
!) Diese für den Zweck irrelevante Alternative hängt nicht etwa von ° .
der dexiotypen oder läotypen Natur der angewandten Quarzplatten, sondern
lediglich von der Lage ab, in welcher sie auf einander gekittet sind, näm-
lich ob von ihrer anfänglich homologen Stellung — parallele Hauptschnitte
und parallele Lage der optischen Axe — ausgehend, die Drehung des oberen
zweilel Stücks auf dem unteren um 90° rechts oder um '90° links vorgenommen
s Polar- wurde, um sie in der für das Savart erforderlichen Lage mit einander zu
verbinden. . Aehnliches gilt von einer aus Kalkspath hergestellten $a-
vartcombination. Die angeführten topologischen Verhältnisse bleiben diesel-
ben nach Umkehrung des Savart um eine den Grenzebenen parallele, zum
Mittelstreif rechtwinklige Axe; sie schlagen in ihr Gegentheil um durch Um-
kehrung um eine dem Mittelstreif parallele oder um eine der Normale der
Platte parallele Axe,