Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

  
  
  
  
Radiometer. Phosphorescenz. Photographie. 375 
Lichte entzogen sind, oder durch Wegnahme von Deckeln einzeln 
oder beide zugleich der Strahlung ausgesetzt werden können. Papier- 
scheibchen, mit sensibelen Substanzen imprägnirt, werden diesen Elec- 
troden, den Oyelus schliessend, aufgelegt und nach Oeffnung eines 
Deckels der Ausschlag beobachtet, welcher den entstandenen elektrischen 
Strom bekundet. 
Für Phosphorescenz waren Proben ausgestellt von Röhren (in 
Form von Buchstaben) gefüllt mit Substanzen, welche nach vorgängi- 
ger Belichtung oder Insolation im Dunkeln lange phosphoresciren, von 
Alvergniat Freres in Paris. Für Untersuchungen sehr kurzer Dauer 
des phosphoreseirenden Abklingens hatte Dubosegq in Paris das be- 
kannte von E. Becquerel construirte Phosphoroskop mit Räderwerk 
ausgestellt. 
Wir wenden uns noch in Kürze der der Photographie gewid- 
meten Abtheilung der optischen Section zu, welche wegen des grossen 
Umfangs, den in den kaum vierzig Jahren seit der folgenreichen Erfin- 
dung Daguerre’s dieser neue und zu einer selbstständigen Industrie 
ausgebildete, angewandt optische Zweig der Physik erlangt hat, nicht 
minder füglich als die Abtheilung der Mikroskopie reichen Stoff für 
einen abgesonderten Bericht darbieten könnte. 
Die verschiedenen und zahlreichen Methoden oder Processe sowohl, 
als die mannigfachen optischen, chemischen und Hülfsutensilien gaben 
indess, wie es auf Ausstellungen so häufig und auf der diesmaligen in 
London noch besonders wohl aus dem Grunde der Fall war, weil die 
Musse der Vorbereitung fast ganz mangelte, trotz ihrer grossen Fülle 
doch nur ein fragmentirtes Bild der gegenwärtigen Ausbildung und 
Ausdehnung dieses Gebietes. Von dem, was wir vermissten, darf in- 
dess vollends hier keine Aufzählung erwartet werden. 
Proben photographischer Leistungen waren in grosser Zahl vor- 
handen, auch ungerechnet die fast in allen Sectionen enthaltenen, zum 
Theil sehr zahlreichen photographisch hergestellten Abbildungen solcher 
Gegenstände, die nicht in natura zur Ausstellung gelangten. Interessant 
waren die älteren Proben von Daguerre, von Fox Talbot. die pho- 
tographischen Studien Sir John Herschel’sund dessen handschriftliche 
Aufzeichnungen. Ferner waren Reihen von Proben eingeliefert von Rob. 
Sabine, von L&on Vidal, von der französischen photographi- 
schen Gesellschaft; Proben von Dujardin’s, von Goupil’s, "von 
Bertsch’s, von Sawyer’s Verfahren, von dem Woodbury Process 
(Woodbury Permanent Photographic Printing Company), von dem 
Autotype-Process (Autotype Company), von der Heliotypie von Ed- 
wards-& Co,, von Willis’ Anilin- und Platinprocess; photolithogra- 
phische, heliographische Proben und Heliogravüren typographischer 
Darstellungen in grosser Auswahl; sog. Dallastype und Dallastinten; 
Proben vom modificirten Albertotypverfahren von Thiel Aing in Paris, 
  
 
	        
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