Photographische Apparate. Stereoskope. 379
eines convexen Meniskus, dessen Hohlseite nach dem Object gekehrt
ist, mit Oeffnung von 2 Zoll, Brennweite 12 Zoll. Etwa 1!/, Zoll vor
der vorderen Concavseite wird das Diaphragma mit wechselnder Oeffnung
angebracht, wodurch Helligkeitsweiten von !/, bis Y/;, Brennweiten
resultiren. Der Bildwinkel reicht bis 70°, und, obwohl die Distorsion
am Rande nicht völlig beseitigt ist, giebt dieser Landschaftskopf grosse
und gleichmässige Lichtstärke und (nach des Künstlers Versicherung)
ohne störenden centralen Lichtfleck, den man wenigstens bei den engeren
Diaphragmen als merklich werdend zu befürchten Grund hätte. Die
vierte Linsencombination endlich ist ein symmetrischer Weitwinkel,
ähnlich der vorhin erwähnten Drei-inch-Combination. Die Oeffnung ist
1!/, Zoll, Brennweite 7 Zoll für Bildgrössen von 10 X 12 Zoll. Durch
geringere Dicke und Intervalle der Componenten wird grössere Licht-
stärke und Winkelweite (bis 90°) erzielt. Die Bilder sind winkeltreu,
also frei von Distorsion.
Eine Anzahl anderer photographischer, hier nicht besonders zu
besprechender, Vorrichtungen dienen vorzugsweise astronomischen
Zwecken,
Neben den Mikroskopen, welche, wie bereits oben erwähnt
worden, ausserhalb des Rahmens des vorliegenden Berichtes fallen, ge-
hören der biologischen XVII. Section eine reiche Sammlung von Ap-
paraten aus der ophthalmologischen Abtheilung an, von welchen hier
schliesslich noch einige aus besonderer Veranlassung zur Sprache ge-
bracht werden mögen.
Den Uebergang hierzu bilden, wie von selbst, mehrere in die
optische Section aufgenommene physiologisch optische und
stereoskopische Vorrichtungen.
Neben Wheatstone’s erstem katoptrischem und Brewster’s
dioptrischem Stereoskop, beide bekanntlich mit virtuellen Bildern für
das binoculare Sehen, erwähnen wir Maxwell’s dioptrisches Stereo-
skop mit reellen Bildern, deren je eines für ein Auge allein wahr-
nehmbar seinen Beitrag zu dem stereoskopischen Eindruck liefert, so-
bald der Beobachter die richtige Stellung eingenommen. Das bloss
modellartig ausgeführte Instrument dürfte mit Vervollkommnungen in
Nebendingen der Montirung sich der Gunst der Liebhaber nicht minder
erfreuen, als die zeitherige Brewster’sche Form. Dem Apparat war
eine Anzahl eigens dafür entworfener Zeichnungen in weissen Linien
auf schwarzem Grunde beigegeben, Curven und Flächen aus der höheren
Geometrie darstellend. Stereoskopbilder waren ausserdem in grösserer
Zahl aus Wheatstone’s Nachlass von Robert Sabine, meist in
Photographie sowie in Daguerreotypie, ausgestellt. Ebenso waren von
Wilh, Albert in Frankfurt a. M. die instructiven Stereoskopbilder von
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