12 Gerland, historische Apparate.
wurden, schien wichtig. Da nun der Besitzer die Wägung dieser
Stücke im Wasser nicht zuliess, so bestimmte Professor Miller das
specifische Gewicht derselben durch Zuhilfenahme eines Stereometers,
Dieser Apparat wurde zuerst 1797 von Say !) angegeben, um die Dich-
tigkeit des Schiesspulvers zu untersuchen. Später hat ihn Leslie, der
die Arbeit Say’s wohl nicht kannte, nochmals erfunden.
1834 verbesserte ihn Miller und der 1845 von Regnault
construirte, und unter dem Namen des Volumenometers
bekannte Apparat ist mit unbedeutenden Veränderungen
der von Miller angegebene (Fig. 1). Das oben abge-
schliffene Gefäss A ist auf die eine von zwei neben ein-
ander befindlichen gut eylindrischen Glasröhren befestigt,
die in Centimeter getheilt ist. Dieselben sind bei BD in
eine eiserne Fassung gekittet und das getheilte Rohr ist
unten durch eine Schraube geschlossen, während das an-
dere durch den Hahn geschlossen oder geöffnet werden
kann. Der Schieber D kann an den Röhren hin- und
hergeschoben werden, wird aber durch Federn an die-
selben gepresst, so dass er in jeder Stellung stehen
bleibt. Die Platten E und F tragen als Index zwei
horizontal gespannte Seidenfäden, die Elfenbeinplatte
G eine Millimetertheilung. Der Rand von A ist abge-
schliffen und kann durch eine aufgelegte Spiegelglas-
platte luftdicht geschlossen werden. Dieser Apparat war
von der Maassabtheilung des Handelsamtes ausgestellt
(Kat. 256, 46).
Ausserdem hatte dieselbe eine Copie des Urgewichtes
der Königin Elisabeth von 112 Pfd. nach dem South Ken-
Fig. 2. sington Museum geschickt,
eines von zwei Bronzegewich-
ten, welche in einer der alten
Schatzkammern (Treasuries)
des alten Schatzhauses (Ex-
chequer) deponirt waren (Kat.
261, 47). Aus dem Archive
von Winchester waren ausge-
stellt: Ein sehr altes Schnell-
wagengewicht von neben-
stehender Form (Fig. 2), welches zu Hyde Abbey in Winchester gefun-
den wurde (Kat. 281, 49); ein Satz von Troy und ein ebensolcher von
Avoirdupois- Urgewichten von 1588, die die gewöhnliche Gewichtsform
haben (Kat. 282 u. 283, 49); endlich ein Satz von vier Urgewichten
Fig. 1.
1) Ann. des Chim. An. V. Im Auszuge in Gilbert’s Annalen II, 230.