Apparate für Wärmelehre.
Von Dr. Ad. Wüllner,
Professor am Polytechnieum zu Aachen.
Die Ausstellung war an Apparaten, welche zur Untersuchung und
Demonstration der Wärmeerscheinungen!) dienen, nicht so reich als an
optischen Apparaten. Das Hauptinteresse dieses Theiles bestand darin,
dass mehrere Apparate, mit denen wichtige Untersuchungen durch-
geführt sind, theils im Original, theils in Copien vorhanden waren.
Zunächst war eine grosse Zahl von Quecksilberthermometern, mit den
verschiedensten Skalen versehen, vorhanden; Deutschland war in dieser
Sammlung hauptsächlich vertreten durch Dr. H. Geissler in Bonn,
Geissler & Greiner in Berlin und W. Haak zu Neuhaus am Renn-
weg in Thüringen. Professor Jolly in München hatte ein Exemplar
des von ihm construirten Luftthermometers, das College de France
ein Originalluftthermometer von Regnault eingesandt, Professor Beetz
in München eines der von ihm construirten Vorlesungsthermometer.
An die Thermometer reihten sich eine Anzahl Pyrometer, von
denen namhaft zu machen wäre das neue Siemens’sche, welches die
Temperaturen durch die Zunahme des elektrischen Widerstandes in
einer Drahtspirale misst, welche, in einer eisernen Röhre eingeschlossen,
in den Raum, etwa den Ofen, eingeschoben wird, dessen Temperatur
bestimmt werden soll. Nach den Versuchen von Weinhold in Chem-
nitz, der die Angaben des Siemens’schen Pyrometers mit denen eines
Luftthermometers mit Porzellangefäss verglichen hat, ist das Siemens’-
sche Pyrometer das einzig brauchbare, d. h. das einzige, dessen An-
!) Vergl. den unmittelbar folgenden Bericht von Kundt 425 u. ff. und
den später folgenden von Neumayer & Schreiber.