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18 Gerland, historische Apparate.
Die Bestimmung der angeführten Apparate ist im Kataloge theil-
weise anders angegeben, wir haben hier diejenige anführen zu müssen
geglaubt, welche ’"sGravesande selbst ihnen gegeben hat. Von dem
ebenfalls ausgestellten Heliostaten und der Luftpumpe des nämlichen
Forschers wird nachher die Rede sein. Die auch noch in Leiden vor-
handenen ersten ’sGravesande’schen Schneiden waren nicht nach
London geschickt worden.
Die Anwendungen des Pendels, insbesondere
zu Uhren.
Ausser dem ’s@ravesande’schen Pendel waren von hierher gehöri-
gen Apparaten noch folgende ausgestellt. Zuerst das Metronom Wolla-
ston’s (Kat. 907,183), ein Doppelpendel von etwa 30 cm Länge mit Uhr-
werk und verschiedenen Gewichten, sodann einige Apparate oder Abbil-
dungen solcher, welche geeignet scheinen, einigen noch der Erklärung
bedürftigen Punkten in der Geschichte der Uhren diese zu geben.
Damit sind nun allerdings nicht eine Anzahl älterer Uhren gemeint,
die nur ein untergeordnetes historisch -physikalisches, durch ihre Aus-
stattung eher ein kunsthistorisches Interesse hatten (Kat. 583 bis 585,
112u.113; 631, 633, 121; 681,126), auch nicht einige andere, immer-
hin jedoch erwähnenswerthe Stücke, nämlich das fünfte von Arnold ver-
fertigte Chronometer, welches auf einem spanischen Schiffe die Schlacht
bei Trafalgar mitgemacht (Kat. 671, 125), sodann das Chronometer, wel-
ches zweimal Cook begleitet hatte und von The Royal United Service
Institution nach dem South Kensington Museum gegeben war. Dasselbe
(Kat. 632, 121), von Kendall verfertigt, hat später eigenthümliche
Schicksale gehabt. 1787 nahm es Capitän Bligh mit. Die Mann-
schaft seines Schiffes revoltirte indessen und brachte das Chronometer
nach der Insel Pitcairn. Im Anfange dieses Jahrhunderts tauchte es
in Chile wieder auf, wo ein Amerikaner es 1808 von Adams kaufte;
1840 erwarb es Sir Thomas Herbert für 50 Guineen, liess es in
Valparaiso repariren und prüfen, nahm es dann mit nach China und
brachte es endlich 1843 nach England zurück, wo er es, nachdem sein
Gang auf das Genaueste verglichen war, der Royal Institution zum
Geschenk machte. Auch eine kleine vom Mechaniker Stroh für Sir
Charles Wheatstone verfertigte Uhr von der Dicke eines Goldstückes
ist hier zu nennen (Kat. 682, 126).
Die Besprechung der obengenannten Apparate und Zeichnungen
erfordert ein näheres Eingehen auf die Geschichte der Räderuhren.
Die Erfindung derselben reicht bis in das spätere Mittelalter zurück.
Dante erwähnt bereits einer Schlaguhr, sicher ist, dass in der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhunderts bereits an vielen Orten solche aufgestellt