Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

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18 Gerland, historische Apparate. 
Die Bestimmung der angeführten Apparate ist im Kataloge theil- 
weise anders angegeben, wir haben hier diejenige anführen zu müssen 
geglaubt, welche ’"sGravesande selbst ihnen gegeben hat. Von dem 
ebenfalls ausgestellten Heliostaten und der Luftpumpe des nämlichen 
Forschers wird nachher die Rede sein. Die auch noch in Leiden vor- 
handenen ersten ’sGravesande’schen Schneiden waren nicht nach 
London geschickt worden. 
Die Anwendungen des Pendels, insbesondere 
zu Uhren. 
Ausser dem ’s@ravesande’schen Pendel waren von hierher gehöri- 
gen Apparaten noch folgende ausgestellt. Zuerst das Metronom Wolla- 
ston’s (Kat. 907,183), ein Doppelpendel von etwa 30 cm Länge mit Uhr- 
werk und verschiedenen Gewichten, sodann einige Apparate oder Abbil- 
dungen solcher, welche geeignet scheinen, einigen noch der Erklärung 
bedürftigen Punkten in der Geschichte der Uhren diese zu geben. 
Damit sind nun allerdings nicht eine Anzahl älterer Uhren gemeint, 
die nur ein untergeordnetes historisch -physikalisches, durch ihre Aus- 
stattung eher ein kunsthistorisches Interesse hatten (Kat. 583 bis 585, 
112u.113; 631, 633, 121; 681,126), auch nicht einige andere, immer- 
hin jedoch erwähnenswerthe Stücke, nämlich das fünfte von Arnold ver- 
fertigte Chronometer, welches auf einem spanischen Schiffe die Schlacht 
bei Trafalgar mitgemacht (Kat. 671, 125), sodann das Chronometer, wel- 
ches zweimal Cook begleitet hatte und von The Royal United Service 
Institution nach dem South Kensington Museum gegeben war. Dasselbe 
(Kat. 632, 121), von Kendall verfertigt, hat später eigenthümliche 
Schicksale gehabt. 1787 nahm es Capitän Bligh mit. Die Mann- 
schaft seines Schiffes revoltirte indessen und brachte das Chronometer 
nach der Insel Pitcairn. Im Anfange dieses Jahrhunderts tauchte es 
in Chile wieder auf, wo ein Amerikaner es 1808 von Adams kaufte; 
1840 erwarb es Sir Thomas Herbert für 50 Guineen, liess es in 
Valparaiso repariren und prüfen, nahm es dann mit nach China und 
brachte es endlich 1843 nach England zurück, wo er es, nachdem sein 
Gang auf das Genaueste verglichen war, der Royal Institution zum 
Geschenk machte. Auch eine kleine vom Mechaniker Stroh für Sir 
Charles Wheatstone verfertigte Uhr von der Dicke eines Goldstückes 
ist hier zu nennen (Kat. 682, 126). 
Die Besprechung der obengenannten Apparate und Zeichnungen 
erfordert ein näheres Eingehen auf die Geschichte der Räderuhren. 
Die Erfindung derselben reicht bis in das spätere Mittelalter zurück. 
Dante erwähnt bereits einer Schlaguhr, sicher ist, dass in der zweiten 
Hälfte des 14. Jahrhunderts bereits an vielen Orten solche aufgestellt
	        
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