Müller’s Barograph. 507
rungen des Barometerstandes entgegenwirkt, so bringt Müller ge-
radezu etwas trockene Luft in dasselbe, um so das Instrument zu com-
pensiren.
Das Instrument schien solid und exact ausgeführt zu sein, und
wird man auch dem Erfinder beistimmen können, wenn derselbe als
Hauptvorzüug seines Instrumentes eine ausserordentliche Empfindlich-
keit bezeichnet. Die Schwankungen des Barometers geben sich zuerst
in einer Aenderung der Gestalten der Kuppen zu erkennen, und muss
bei dem geringen Abstande der beiden Platinspitzen auch die geringste
Aenderung der oberen Kuppe sofort eine der beiden Maschinen in
Thätigkeit setzen, mithin hör- und sichtbar werden. Die Registrircur-
ven, welche den Berichterstattern zur Ansicht gesandt worden sind, be-
stätigen diese Behauptungen vollkommen und zeigen, dass das Instru-
ment mit den Aneroiden die Empfindlichkeit gemeinsam hat, dieselben
jedoch an Zuverlässigkeit bei Weitem übertrifft. Es wird sich überall
dort empfehlen, wo auch die kleinsten Veränderungen im Luftdruck
beachtet werden sollen, und wird noch manche interessante Aufschlüsse
über die Vorgänge in der Atmosphäre geben können.
So zeigen die Curven deutlich die Zunahme des Luftdruckes,
welche bei Gewittern in dem Momente eintreten, in welchem der Regen
niederzuströmen beginnt und welche wahrscheinlich durch das Nieder-
stürzen des Wassers bedingt sind. Diese verwandeln sich sofort in
ein starkes Fallen des Barometers, wenn der Regen aufhört, um bei
einem neuen Regen sofort sich wieder zu zeigen.
Was oft an Aneroiden beobachtet wurde, zeigt sich hier in den
Registrircurven deutlich ausgedrückt. Der Erfinder hat die merk-
würdige Beobachtung gemacht, dass an windstillen bedeckten Tagen
der Apparat fortwährend lärmte, dagegen bei starkem Winde sich
ruhig verhielt, dass überhaupt jede Veränderung in der Witterung sich
durch auffallende Unruhe des Apparates schon zeitig ankündigte. Ge-
wiss stehen die Schwankungen des Luftdruckes mit der Veränderlich-
keit der Witterung in naher Beziehung und wird deshalb ein sehr
empfindlicher und zuverlässiger Apparat unter Umständen von grossem
Nutzen sein können. Der erste Apparat kostet 750 Mark, es würden
aber weitere Exemplare für 600 Mark geliefert werden können.
2. Die Heberbarographen.
Das Heberbarometer eignet sich besser als das Gefässbarometer
zur Construction autographischer Instrumente, und werden die Heber-
barographen nicht viel jünger sein als die Heberbarometer selbst. Das