Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

  
  
  
  
  
  
524 Neumayer u. Schreiber, Apparate f. Meteorol. u. Hydrogr. 
sich ein von Baumhauer erfundenes und von Dr. Snellen in Utrecht 
verbessertes Instrument (Nr. 4184). Hier ist ein Chlorcaleiumrohr an 
einer Wage aufgehängt, die Zuleitungsröhren sind, wie dies Fig. 220 
zeigt, S-förmig gebogen und münden in Glocken, welche durch Oel 
unten verschlossen sind, so aber, dass das Absorptionsrohr sich frei 
bewegen und das Oel nicht in 
die Zuleitungsröhren eintreten 
kann. 
Irgend ein Aspirator saugt 
durch den ganzen Apparat Luft, 
deren Feuchtigkeit durch das 
Chlorcaleium absorbirt und de- 
ren Volumen durch eine Gasuhr 
oder sonstige Zählvorrichtung 
Fig. 220. 
gemessen wird. In dem Maasse, 
in welchem das ÜChlorcaleium 
Wasser absorbirt, wird es schwe- 
rer und muss die Wage sinken. 
Nun kann man entweder durch 
Gewichte direct die absorbirte 
Wassermenge bestimmen, oder 
man versieht den Wagebalken mit einem Zeiger und einer Skale, 
welche die Gewichtszunahme durch den Ausschlag der Wage zu finden 
gestatten. Der Zeiger kann auch mit einem Stifte versehen und so 
  
das Registririnstrument hergestellt werden. 
Der Apparat dürfte in dieser Form praktisch nicht verwendbar 
sein, aus mancherlei Gründen, namentlich auch deswegen, weil die 
Röhre, durch welche die Luft einströmt, wärmer sein muss als die At- 
mosphäre, sonst könnten bei hohem Feuchtigkeitsgehalte der Luft in 
dieser Röhre Condensationen eintreten. Jedoch verdient der Gedanke 
verfolgt zu werden und kann vielleicht zu günstigen Resultaten führen 
(Beschreib. d. Apparates in der Oesterreichischen Zeitschrift Jahrgang 
1874, 350). 
Mit selbstregistrirenden Regenmessern waren vertreten die 
Firmen Yeates & Son in Dublin und Elliott Brothers in London. 
Bei beiden Apparaten sind zwei Gefässe an einer horizontalen Axe be- 
festigt. In das eine strömt der Regen ein, während das andere so ge- 
neigt ist, dass alles Wasser aus ihm ausströmen muss. So wie das 
erstere voll ist, schlägt die Vorrichtung um, und die Gefässe tauschen 
ihre Rollen. 
In Fig. 221 haben wir den Regenmesser von Yeates & Son dar- 
gestellt. Wir sehen unter dem gewöhnlichen Auffanggefäss die bei- 
den Maassgefässe an der Axe angebracht. Bei jeder Drehung der 
Axe, welche nach jeder Füllung eines Gefässes eintritt, wird ein Strom
	        
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