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Anemographen. 53l
Stunde circa 260 mm fort, es werden demnach bei dem stärksten Winde
(36 bis 40 m pro Secunde) die einzelnen Punkte noch 2mm Abstand
haben, sie werden bei schwächeren Winden aber weiter abstehen.
Die Contacteinrichtung hat den Vortheil, dass auch dann, wenn
im Momente des Contactes das Schalenkreuz stehen bleibt, ein länge-
ver Schluss der Batterie und mithin eine Störung in den Apparaten
nicht möglich ist. Der complete Apparat kostet 300 Gulden österr.
Währ. und wird von den Mechanikern: E. Schneider, Wien, Wäh-
rung & F. Stöger, Wien, Neubau, ausgeführt. Die beiden Appa-
rate von Schön und Osnaghi zusammen dürften nicht zu theuer
sein und sich an meteorologischen Stationen gut verwenden lassen.
Ein vollständiger Anemograph muss nun Richtung und Stärke des
Windes zusammen angeben, um die Gesetze dieser Erscheinung voll-
ständig studiren lassen zu können. Derartige Instrumente waren meh-
rere vertreten, unter denen zunächst ein von Gordonin Cambridge
construirtes zu nennen ist. Bei Gordon’s Apparat wird durch eine
Windfahne vermittels elektrischer Verbindung ein horizontal liegendes
Typenrad in Bewegung gesetzt. Auf dem Umfang desselben befinden
sich in Typen eingesetzt die 16 Hauptrichtungen des Windes N, NNE,
NE, ENE, E ete., so dass allemal eine von diesen Richtungen einem
durch ein Uhrwerk bewegten Papierstreifen gegenüber steht. Zwischen
beiden wird selbständig ein in sich zurücklaufender Streifen von Pon-
cirpapier (Papier, welches mit einem abfärbenden, fettigen Farbstoff
überzogen ist) bewegt und es wird, wenn in bestimmten Zeiten der
Papierstreifen an das Typenrad angedrückt wird, demnach eine Mar-
kirung der Windrichtung stattfinden. Die Einrichtung ist so getroffen,
dass das Typenrad sich mit der Fahne nach beiden Seiten drehen kann
und ist ähnlich dem von Yeates & Son in Dublin gebauten und in
Fig. 226 bis 228 (a. f. S.) dargestellten Anemoneter.
Fig. 226 zeigt den eigentlichen Messapparat; es besteht derselbe
aus einem Zeiger, welcher vor einem Zifferblatt sich bewegt und an
demselben die Windrichtung angiebt. Der Zeiger wird durch die bei-
den Elektromagneten R und R’ bewegt, von denen immer nur einer
in Thätigkeit ist, je nachdem die Windfahne nach der einen oder an-
deren Seite sich dreht. Eine federnde Sperrklinke hält den Zeiger
dann in bestimmter Stellung bis zur nächsten Bewegung durch den
einen der beiden Elektromagnete. Die Windfahne bewegt, wie dies
aus Fig. 227 zu ersehen ist, mittels eines Paares conischer Räder ein
mit 16 Stiften versehenes Rad A. In diese Stifte greift das Sternrad
B ein, zwischen dessen Zacken wieder eine Feder D sich befindet.
Diese Feder D spielt zwischen den Contactschraüben s und s’, welche
beide denselben Pol einer Batterie P bilden (Fig. 228). Der andere
Pol der Batterie steht mit D in Verbindung. Durch Drehung der
Windfahne wird nun A bewegt, dadurch kommt auch B in Bewegung
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