Anemographen. 533
fahne. Der Draht von s geht erst durch den Elektromagneten R, der
von s’ nach R’. Schlägt die Feder D an s an, so wird der Anker
zwischen den beiden Magneten von R angezogen und der Zeiger be-
wegt sich entgegengesetzt dem Uhrzeiger, deutet also eine Drehung
der Fahne von N nach W zu. Sowie aber die Windfahne sich von N
nach E bewegt, wird D in Contact mit s’ gebracht und bewirkt der
Elektromagnet R’ demnach auch die entgegengesetzte Bewegung des
Zeigers.
Anstatt des Zeigers wird man ein Typenrad anwenden, den
ganzen Apparat horizontal anordnen können und wird dann wie bei
Gordon die Registrirung zu bewirken im Stande sein. Die Wind-
stärke wird bei Gordon’s Apparat durch die Tourenzahl eines Ro-
binson’schen Schalenkreuzes bestimmt. Wenn eine englische Meile
Wind über dem Orte hinweggeweht ist, findet ein Stromschluss statt,
welcher auf dem Papierstreifen eine Marke macht. Die Anzahl der
während einer Stunde verzeichneten Meilenpunkte giebt dann direct
die Geschwindigkeit des Windes in Meilen pro Stunde.
Ein guter Gedanke liegt dem älteren Anemographen von Whe-
well zu Grunde, der von der Firma Elliott Brothers ausgestellt
war (Fig. 229). Der Stift findet sich bei diesem Instrumente an einer
Fig. 229. verticalen Schraube, wel-
che parallel dem Schreib-
cylinder aufgestellt ist,
und schreibt stetig auf
demselben. Durch ein
Windmühlenrad wird
die Schraube in Um-
drehung gesetzt und
senkt so den Stift mit
einer Geschwindigkeit,
welche proportional der
Windgeschwindigkeit
ist. Das ganze System
ist nun um eine Axe
drehbar, welche mit der
Axe des Cylinders zu-
sammenfällt, und wird
durch eine Windfahne
gerichtet. So wird der
Stift nicht nur die Windstärke, sondern auch dessen Richtung mar-
kiren. Ein Wind aus derselben Richtung wird eine verticale Linie
auf dem Cylinder verzeichnen, um so länger, je stärker der Wind und je
länger constant die Richtung desselben war. Ein plötzliches Umsprin-
gen wird eine horizontale Linie erzeugen und wird die Curve im All-