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Mittlere Dichtigkeit der Erde. Senkwage. 25
Der schwingende Stab von leichtem Holze war vergoldet und in einen
T-förmigen Kasten von Mahagoniholz eingeschlossen. Die innere Wand
desselben war zur Vermeidung elektrischer Ladungen mit zur Erde
abgeleiteter Zinnfolie bekleidet. Die äussere Wand war dick mit Fla-
nell umwickelt und dann nochmals mit einem Kasten von dünnen ver-
goldeten Brettchen zum Theil umgeben. Der in der Mitte frei blei-
bende Theil der Aussenwand war mit Goldpapier beklebt, alles dies
sowie die Vergoldung des Torsionsbalkens auf den Rath von Forbes,
um die störenden Wirkungen der strahlenden Wärme zu vermeiden.
Aus 2153 mit seinem Apparat angestellten Versuchen berechnete Baily
die mittlere Dichtigkeit der Erde zu 5°6747 mit einem wahrscheinlichen
Fehler von 00038. Die von seinem Apparat noch vorhandenen Stücke
hatte die Royal Astronomical Society ausgestellt, nämlich die
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Mahagonibüchse mit den Glasplatten an ihren Enden, in dem senk-
rechten Theile drei mit Glasplatten verschlossene Oeffnungen, zum
Theil noch mit Goldpapier überklebt, sodann einige Blei- und Elfen-
beinkugeln, Messingeylinder etc. (Kat. 2354, 423). Fig. 8 zeigt die
Büchse mit ihren Abmessungen.
Die Senkwage.,
Nach einer weit verbreiteten Ansicht soll Archimedes die Senk-
wage erfunden haben. Eine genaue Betrachtung der Quellen, aus denen
man diese Annahme abzuleiten gesucht hat, ergiebt aber, dass dieselbe
unmöglich richtig sein kann !), dass vielmehr im 3. oder 4. Jahrhundert
die Senkwage zunächst wohl zu medicinischem Gebrauche construirt wor-
den ist; der Namen ihres Erfinders ist uns nicht überliefert. Noch bisin
I) Vergl. meine Arbeit darüber in Wiedemann’s Annalen, I; 150,