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dem in seine ursprüngliche Lage zurückgehenden Bügel mitgenommen
und zeigt dadurch den grössten auf die Dosen ausgeübten Druck, also
die grösste Tiefe des Wassers an, wenn die Skale in empirischer Weise
demgemäss eingetheilt worden ist.
Auch Casella hat mehrere Lothe ausgestellt, darunter eines,
welches auf einem ähnlichen Principe beruhte, wie das soeben be-
schriebene. In diesem Falle werden gleichfalls eine Anzahl Metall-
dosen, welche durch den Wasserdruck zusammengedrückt werden, be-
nutzt, um die Veränderungen in diesem Drucke an einem Zeigerwerke
darzustellen und zu registriren. Dieser Apparat ist höchst compen-
diös, da der Durchmesser desselben nur 15 oder 20cm zu sein braucht
und das Ganze nichts weiter erfordert, als ein gewöhnliches Loth
und eine Leine, um es in die Tiefe zu versenken und wieder herauf-
holen zu können. Die Theilung auf der äusseren Seite ist gleichfalls
empirisch ausgeführt, indem der Apparat, der, wie bemerkt, einen be-
stimmten Druck anzuzeigen vermag, unter der hydraulischen Presse
der Reihe nach verschiedenen Drucken, welche bestimmten Tiefen ent-
sprechen, ausgesetzt und jedesmal die dazu gehörige Tiefe auf dem
Zifferblatte vermerkt wird.
Der Apparat hat jedenfalls den Vorzug, dass er sehr einfach und
leicht ist (er wiegt nur 6kg) und dass er nicht leicht in Unordnung
kommt und durchaus nicht zerbrechlich ist. Nach den bis jetzt damit
angestellten Versuchen soll derselbe auch den übrigen Anforderungen
entsprechen. Der Preis eines solchen Instrumentes ist nur 10 Pfd. Sterl.
Es mag hier eingeschaltet werden, dass nach dem auf der königl.
Admiralität in London eingeholten Urtheile das pneumatische Loth
Ericson’s, wie es von Braithwaite & Co., New Road, Fitzroy
Square, für den Preis von 4 Pfd. Sterl. 12 Schill. ausgeführt wird, sich
bis zur Tiefe von 150 Faden ganz vortrefflich bewährt. Das Instru-
ment ist schon längst bekannt und im Gebrauche und bedarf keiner
Beschreibung.
Sir William Thomson hatte unter Nr. 4556 zwei verschiedene
Exemplare seines Claviersaiten - Loth - Apparates (pianoforte sounding
apparatus) mit Gewicht und Röhre mit Auslösungsvorrichtung ausge-
stellt. Wir geben hier die Beschreibung nach dem Kataloge.
Die Olaviersaite wiegt ungefähr 6,45 kg pro 1,8km (— 1 nautischen
Meile = 6086 engl. Fuss) in der Luft, oder 5,6kg im Wasser. Die
Stärke, mit welcher dieser Draht dem Zuge widersteht, ist der Art,
dass er 104kg oder 29,4km seiner eigenen Länge in der Luft zu tra-
gen vermag. Die Methode, wie die einzelnen Stücke dieses Drahtes
zusammengeschweisst werden, giebt Sir William in seiner Beschrei-
bung des Instrumentes des Ausführlichen an.
Am unteren Ende der Saite ist ein Ring von etwa 0,25 kg be-
festigt und an diesem Ringe ist eine Kette von 4m Länge und einem