714 Lasaulx, Apparate für Mineralogie und Geologie.
heitslampen einschieben, erscheint schon in der Einleitung, noch mehr
aber im Kataloge störend, und es mag wohl Jeder bei der Durchsicht
des letzteren sich gefragt haben, warum nicht diese Gegenstände, deren
Berechtigung hier sehr zweifelhaft ist, in die technische Abtheilung
eingereiht wurden. Noch mehr aber wie in den beiden Auflagen des
Kataloges trat dieser Uebelstand einer wenig scharfen Begrenzung und
Ordnung der einzelnen Unterabtheilungen im Ausstellungsraume selbst
: hervor, wo eigentlich in buntem Neben- und Uebereinander die hetero-
gensten Dinge der beiden Sectionen 16 und 17 sich vereinigt, andere
dagegen in weit auseinanderliegenden Räumen sich getrennt fanden.
Allerdings war der der Geologie und Mineralogie zugewiesene Raum
überhaupt knapp bemessen, und es mag dieser Umstand einigermaassen
als Entschuldigung für die mangelnde Ordnung dienen.
Nur durch eine sorgfältige Vereinigung des Zusammengehörigen
wird es möglich werden, die einzelnen Gebiete richtig zu beurtheilen.
Das ist der praktische Grund, warum ich bei der folgenden Bericht-
erstattung mich nicht an die in den Sectionen 16 und 17 eingehaltene
Ordnung binden zu dürfen glaube, vielmehr eine andere Eintheilung
des Gesammtmateriales wähle. Ein zweiter Grund hierfür ist theoretischer
Art. Soll ein Bericht ein Bild des heutigen Standpunktes der Wissen-
schaft und ihrer historischen Entwickelung geben, soweit sich ein sol-
ches aus der Ausstellung gewinnen lässt, so muss er die einzelnen
Zweige und Richtungen in der Wissenschaft in getrennte Rahmen zu-
sammenfassen; denn die Detailforschung hat sich zu dem Gesammt-
resultate summirt.
Auch bei der Besprechung der diesen einzelnen Gruppen einzu-
fügenden Gegenstände habe ich mich nicht an die Grenzen halten kön-
nen, wie sie in der Ausstellung gegeben waren. Es fanden sich z. B.
fast alle optischen Instrumente, auch solche, die ausschliesslich kry-
stallographischen Zwecken dienen, in der physikalischen Abtheilung
untergebracht, zum Theil sind dieselben im Kataloge dann wenigstens
doppelt aufgeführt und figuriren dann auch in der Mineralogie. Es
soll hiermit nicht gesagt werden, dass sie durchaus hier ihren Platz
hätten finden sollen, aber es musste wenigstens hierüber klare Bestim-
mung getroffen sein. Kobell’s Stauroskop ist z. B. im physikalischen
Theile, Brezina’s Stauroskop im mineralogischen Theile aufgezählt, und
doch gehören diese beiden Instrumente nothwendig neben einander, sach-
lich und historisch, Auch der Ausdruck des Bedauerns über manche
Lücken im ganzen Bilde konnte nicht immer unterdrückt werden,
um so weniger, je fühlbarer diese bei einer genaueren Ülassification
hervortraten.
Nach einer Wanderung durch die Ausstellung an der Hand der ge-
wählten Eintheilung wird endlich ein kurzes Resum& den Gesammtein-
druck derselben zu schildern haben.