718 Lasaulx, Apparate für Mineralogie und Geologie.
men. Besonders die verschiedenen einfachen Formen sind berücksich-
tigt; so enthält z. B. diese Sammlung elf verschiedene Icositetra&der,
sechs Trigondodekaöder, acht Pentagondodekaöder und dergleichen.
Die positiven und negativen hemiedrischen Formen sind noch dadurch
unterschieden, dass bei der gleichen Farbe für die einen dunklere, die
anderen hellere Nüancen gewählt sind. Auch eine Reihe kleinerer
Pappmodelle etwa 2,5cm Axenlänge stellt derselbe aus.
Grosse Modelle von 25 cm bis 45 cm Axenlänge, aus Pappe,
weiss und farbig, vorzüglich bestimmt vor einem grösseren Auditorium
sichtbar zu sein, hat Prof. Crum Brown von der Universität Edin-
burg gesandt. Die sechs Modelle stellen in recht sorgfältiger Aus-
führung ein Rhombendodecaöder, ein Pentagondodecaöder dar, ferner
die monoklin-hemimorphen Krystalle mit enantiomorpher Hemiödrie
der rechten und linken Weinsteinsäure, das doppelt linke weinstein-
saure Ammoniak und Natron und endlich die rhombisch - hemiödrische
Form des Asparagins. Die Modelle sind bestimmt, bei Vorlesungen
über chemische Disciplinen zu dienen. Weniger durch ihren instruc-
tiven Werth, als durch die Eleganz der Ausführung und das schöne
Material ausgezeichnet ist eine Seite von 45 Krystallformen in Berg-
krystall geschnitten, welche Madame Wentzel aus Paris ausstellt,
sowie die nun schon ziemlich bekannten in böhmischem Krystallglas
geschliffenen Modelle der fünfzehn grössten und bekanntesten Dia-
manten, welche Th. Schuchardt aus Görlitz vorführt.
Um die Einfachheit und grössere Billigkeit gezeichneter und durch
den Druck vervielfältigter Krystalliguren gewissermaassen mit den
Vorzügen der körperlichen Darstellung durch Modelle zu vereinigen,
ist man auf den sinnreichen Gedanken gekommen, stereoskopische Bil-
der von Krystallen anzufertigen, die dann im Stereoskope das Ansehen
wirklicher Modelle gewinnen. Eine Serie solcher Figuren, die wich-
tigsten einfachen Formen und Combinationen darstellend, begleitet von
einem stereoskopischen Apparate hat J. Schlotke angefertigt und
L. Friederichsen in Hamburg ausgestellt. Einen rechten Ein-
gang in höhere Schulen dürften sich aber diese wohl kaum ver-
sprechen.
Ein ganz besonderes Interesse nehmen in dieser Abtheilung noch
eine Reihe von Modellen anderer Art in Anspruch, die bestimmt sind,
die Methode der sphärischen Projection der Krystalle, die für den An-
fänger nicht ohne erhebliche Schwierigkeiten ist, zu erläutern.
Rev. Nic. Brady stellt Zeichnungen (im Manuseript) von Kry-
stallformen des regulären Systems in perspectivischer Ansicht aus mit
gleichzeitig umgezeichneter Projectionssphäre, worin die Verhältnisse
dieser Projection für die einfachen vollflächigen und hemiödrischen
Formen des regulären Systemes, sowie auch die gleichen Verhältnisse
für Zwillinge deutlich gemacht werden. Diese Tafeln in den ent-