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Historische Apparate. — Ozonapparate. 73
waren in ihren Originalexemplaren ausgestellt !). — Die Hebelpresse,
deren sich Wollaston?) zuerst bedient hatte, um Platinschwamm zu
comprimiren und dasselbe in schmiedbaren Zustand überzuführen. —
Die ersten Apparate zur Bestimmung der Dampfdichte von Dumas)
und von Mitscherlich‘).
Was nun die modernen Apparate der unorganischen Chemie
betrifft, welche auf der Ausstellung vorhanden waren, so sind folgende
als die wichtigsten hervorzuheben:
Ozonapparate: Erster Ozongenerator von Werner Sie-
mens°), bei welchem Luft oder Sauerstoff zwischen zwei concentrischen
Glaseylindern durchgeleitet wird, die mit Zinnfolie bekleidet sind, und
mit einem elektrischen Inductionsapparat in Verbindung stehen. Bei
einem ähnlichen von Tisley & Spiller®) eonstruirten Generator leitet
man durch den inneren Oylinder Wasser, und stellt so eine gleichförmig
niedrige Temperatur während der Elektrisirung dar, wodurch der Pro-
centgehalt an Ozon sich erhöht. — Apparat, mit Hülfe dessen An-
drews u. Tait’) gefunden hatten, dass bei der Einwirkung stiller
elektrischer Entladungen auf Sauerstoff eine Verdichtung desselben statt-
findet. Das Gas befindet sich in einer mit Platindrähten versehenen
Röhre, welche mit einem concentrirte Schwefelsäure enthaltenden Ma-
nometer in Verbindung steht. — Apparat von Soret®) zur Bestim-
mung der Dichtigkeit des Ozons (Ann. chim. phys. 1867, XXX, 328). —
Ein Apparat?), mit welchem Andrews zuerst nachgewiesen hatte,
dass die in der atmosphärischen Luft enthaltene Substanz, welche die
Bläuung des Schönbein’schen Jodkaliumstärkepapiers bewirkt, iden-
tisch mit Ozon ist, besteht aus einer Glaskugel, welche auf 3009 erhitzt
werden kann. Wird frische Luft, welcbe Schönbein’sches Papier
bläut, langsam durch dieselbe geleitet, so verliert sie ihre Reactions-
fähigkeit. — Von Brodie war ein neuer Apparat ausgestellt, welcher
dazu dienen soll, um die Volumveränderungen zu bestimmen, welche
Ozon (oder auch ein anderes Gas) erleidet, wenn es auf verschiedene
Körper einwirken gelassen wird. Durch Phosphorsäureanhydrid ge-
trockneter Sauerstoff streicht erst durch eine Siemens’sche Ozoni-
sationsröhre und wird in einem mit concentrirter Schwefelsäure gefüll-
ten gläsernen Glockengasometer aufgesammelt, dessen äusseres Gefäss
mit einem höher stehenden Reservoir in Verbindung ist, in welches die
Säure entweder heraufgesogen (mit Hülfe einer Luftpumpe) oder nieder-
fliessen gelassen werden kann. Aus der Glocke lassen sich Gasportionen
durch eine mit Glashahn versehene enge Röhre in eine Pipette von be-
kanntem Inhalt hinüberdrücken, die am unteren Ende mit einem U-för-
mig gebogenen Steigerohr versehen und mit concentrirter Schwefel-
1) Nr. 3360 bis 3367.
6) Nr. 4235. 7) Nr. 3445.
2) Nr. 3368. 3) Nr.3448. 4) Nr.3452. 5) Nr. 4234,
8) Nr. 3447. 9) Nr. 3463,
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