Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

162 Viertes Capitel. 
durch übermanganſaures Kali mit einem Zuſa von "/,, Schwefelſäure 
erjeßt iſt. Nach dem Erfinder ſoll dieſe Combination niht nur die 
Entwicklung ſaurer Dämpſe vermeiden, ſondern au< an electromoto- 
riſcher Kraft das Grove’ ſche Element übertreffen. 
56. Secundäre oder Polariſations - Electromotoren. Wo es ſich 
darum handelt, einen ſehr ſtarken, aber nur ſehr kurze Zeit wirkenden 
Strom zu erhalten — z. B. bei Minenzündungen —, kann man mit 
Vortheil die ſog. ſecundären oder Polariſationselectro- 
motoren anwenden. Es ſind dieß dem Weſen nach electrolytiſche 
Apparate, deren Electroden dadurch ſtark polariſirt werden, daß man 
einen Strom während einer genügend langen Zeit hindurchgehen läßt ; 
hebt man ſodann dieſen Strom auf und ſchließt den Kreis zwiſchen den 
Electroden, ſo „entſteht ein dem vorigen entgegengerichteter Strom, deſſen 
Stärke um ſo größer iſ, je raſcher er wieder vergeht, d. h. je ener- 
giſcher die Affinität zwiſchen den getrennten Elementen iſt, die ſih dann 
wieder verbinden. Man kann dieſe Electromotoren als Accumulatoren 
auffaſſen, welche die von einem gewöhnlichen Electromotor während 
längerer oder kürzerer Zeit gelieferte Arbeit aufſpeichern, um fie ſpäter 
während einer viel kürzeren Zeit wieder abzugeben ; von dieſem Geſichts- 
punet aus läßt fih auch ihr Strom mit der Entladung einer Leydener 
Batterie vergleichen, welche von einer gewöhnlichen Electriſirmaſchine 
geladen wurde. Jn beiden Fällen iſ die Electricitätsmenge, welche bei 
der Entladung des polariſirten Apparates gewonnen wird, ſowie die 
zur Ladung erforderliche Zeit um ſo größer, je größer unter ſonſt 
gleichen Verhältniſſen die Belegungen bei der Batterie oder die 
Electroden beim electrolytiſchen Apparat ſind. Die Grove’ ſhe Gas- 
ſäule iſ ein ſolcher Polariſationselectromotor. 
Unter den verſchiedenen Electromotoren dieſer Art iſ nur derjenige 
von Gafjton Blante zur Verwendung für technische Zwecke geeignet; 
er bejteht aus einem Wafjervoltameter, mit großen, ich ziemlich nahe 
gegenüberſtehenden Bleiplatten als Electroden. Jn ſeiner urſprünglichen 
Form war das Element aus zwei dünnen, ſehr langen Bleiſtreifen von 
ungefähr 1 dem Breite gebildet, zwiſchen welche eine grobe Leinwand 
von entſprehenden Dimenſionen gelegt wurde: man rollte ſie dann zu- 
ſammen und ſtellte ſie in ein mit angeſäuertem Waſſer gefülltes Glas 
gefäß. Um den Apparat zu laden, wurden die beiden Streifen mit den 
Electroden eines Electromotors verbunden; nach vollendeter Ladung 
unterbrah man den Strom des Electromotors und ſ{loß ſofort cinen 
zweiten, von dem ſecundären Electromotor betriebenen Stromkreis 
(Fig. 28). Jun der neueſten Form gleicht das Plant é’ ſhe Element 
       
      
  
  
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
    
  
   
   
     
  
   
   
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