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Fünftes Capitol. be
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Vou der Stromſtärke und deren Meſſung. A
99, Stromſtärke. Wenn die electromotorifche Kraft und überhaupt
ſämmtliche maßgebenden Factoren eines Stromkreiſes mit Bezug auf die
Zeit conſtant ſind, ſo iſt es auh der Strom. Jn dieſem Falle verſteht |
man unter Stromſtärke die Electricitätsmenge, welche in jeder Zeit- |
einheit durch irgend einen Querſchnitt des Stromkreiſes hindurchgeht. |
Man fkann ſagen: duch irgend einen Querſchnitt, weil die vor-
liegende Erſcheinung in dieſer Hinſicht einem ganz ähnlichen Continuitäts-
geſeß unterworfen iſ, wie die Bewegung einer Flüſſigkeit in einer Lei- un
tung; wenn man zwei in der Stromrichtung auf einander folgende un
Querſchnitte ins Auge faßt, fo kann offenbar der zweite weder mehr | Lu
noch weniger Electricität weiterleiten, als er vom erſten erhalten hat, Fl
weil ja ſonſt zwiſchen dieſen Querſchnitten ſih eine ohne Grenzen zu- Fl
nehmende Ladung anhäufen müßte. Das Continuitätsgeſeß wird übrigens D
durch das Experiment vollkommen beſtätigt, indem es ſich zeigt, daß die cil
Stromſtärke in der That in allen Puncten des Stromkreiſes gleich de
groß ift. Fl
Wenn dagegen entweder die electromotoriſhe Kraft oder die L(
jonſtigen Factoren des Stromkreiſes veränderlich ſind, ſo iſt die Strom- P
ſtärke eine Function der Zeit und man muß, um präciſe Beſtimmungen nu
zu erhalten, den Moment angeben, in welchem man ſie meſſen will. fr
Die Stromſtärke i am Ende der Hgeit t ift dann der Grenzwerth des VD
Verhältniſſes zwiſchen der Electricitätsmenge dg, welche durch einen de
Querſchnitt des Stromkreiſes in dem auf t folgenden Zeitelement dt | de
hindurchgeht, und der Dauer dieſes Zeitelementes, wenn lettere unend- V
lich abnimmt; in einer Formel ausgedrüdt : B
04. 1.06, vie