wu.
Von der Stromſtärke und deren Meſſung. 217
faden aufgehangen, der ſeinerſeits in einer Micrometerſchraube befeſtigt
und zum Schutze in einer Mejingröhre ftedt. Vermittelſt des Fiſch-
beinſtäbchens iſ dann mit dem Stahlring ein ebener, kreisförmiger
Spiegel feſt verbunden, der ſih in einer cylindriſhen Höhlung im Fuß
der Meſſingröhre drehen kann. Durch ein ſeitli<h angebrachtes, mit
einem Planglas verſchloſſenes Fenſter kann der Spiegel und die von
demſelben reflectirten Bilder beobachtet werden. Der magnetiſirte Ring
oscillirt im Centrum einer di>wandigen , kupfernen Hohlkugel, die auf
gakvanoplaſtiſhem Weg hergeſtellt wurde und in ihrem Innern dem
Ring eben noh genügenden Spielraum zu feinen Bewegungen. gewährt.
Zwei Drahtſpiralen von 1 dm innerem Durchmeſſer laſſen fich parallel
dem magnetiſchen Meridian mittelſt zweier Schlitten verſchieben, welche
eine kräftige, an dem Fußgeſtell des Fnſtrumentes befeſtigte Schiene von
trapezſörmigem Querſchnitt umgreifen und an beliebiger Stelle durch
Preßſchrauben feſtgehalten werden können. Die obere Seite der Schiene
trägt eine eingravirte Scala, auf der die Abſtände zwiſchen den Mittel-
puncten der Spiralen und dem Centrum des Ringes gemeſſen werden
können. Als Compenſator dient endli<h ein horizontaler Magnet-
ſtab, der auf der meſſingenen Schugzröhre in beliebiger Höhe fixirt
werden kann.
32. Thomſon’'s Galvanometer. Die Thomſon’ ſchen Galvano-
meter ſind Tangentenbuſſolen, bei deren Conſtruction auf die
Erfüllung aller der in $ 76 im einzelnen aufgezählten Bedingungen
der günſtigſten Wirkung Rückſicht genommen wurde. Der Rahmen hat
einen kreisförmigen Querſchnitt und die Rinne iſ ſo tief, daß fie eine
beträchtliche Drahtlänge aufnehmen kann; je na<h Bedarf läßt ſich die
in den Stromkreis eingeſchaltete Drahtlänge variiren. Bei mehreren
cFnſtrumenten beſteht der Draht aus Stücken, deren Dicke von innen
nach außen zunimmt, und die Oberfläche der Windungen wird von der
Rotationsfläche gebildet, deren Gleichung Thomſon aufgeſtellt hat
(f. $ 76, Ende). Jn der Höhlung des Rahmens, deren Durchmeſſer
4—5 cm beträgt, befindet fich eine ſehr kurze Magnetnadel von nur
22 mgr Gewicht, die an der Rückſeite cines kleinen Planſpiegels von
8 mm Diameter und dem gleichen Gewicht befeſtigt iſt; der Spiegel
hängt an einem furzen Coconfaden. Die Ablenkungen der Nadel werden
nach der im $ 28 auseinandergeſeßten Methode beobachtet ; ein ſtählerner
Huſeiſenmagnet, der den Rahmen umgreift, dient als Berichtigungsſ\tah
und führt die Nadel auf den Nullpunct der Scala zurü>, wenn in
der Spirale kein Strom ceirenlirt (8 77).
Um die Nadelſchwingungen raſch aufhören zu machen, hat Varley