222 Fünſtes Capitel.
ſpirale circulirt, hat eine Stromſtärke gleich Ss der totalen, der andere
i 2 „e n—1 is ;
dagegen , mit der Stromſtärke on der totalen, durchläuft die
Verzweigung. Auf dieſe Weiſe kann man das Verhältniß zweier zu ver-
gleichenden Ströme beſtimmen.
87. Meſſung der Stärke eines momentanen Stromes mit Hilfe
eines Galvanometers. Die Stärke eines momentanen oder ſehr kurze
Zeit dauernden Stromes mißt man durh Beobachtung des Aus\chlages,
den derſelbe einer Magnetnadel értheilt. Wir wollen die beiden Fälle
unterſcheiden, wo die Nadel frei und unter dem Einfluß eines Dämpfers
Ihwingt. Die Stromſtärke iſt in beiden Fällen der Geſchwindigkeit pro-
portional, welche die Pole tangential zu dem von ihnen beſchriebenen
Kreisbogen annehmen; im erſten Fall, wo die Schwingungsamplitude
conſtant bleibt, iſ dieſe Geſchwindigkeit gleich derjenigen, mit welcher
jeder Pol nach einer beliebigen Anzahl Schwingungen durch ſeine Gleich-
gewichtslage hindurhgeht: mit anderen Worten , ſie iſt gleich derjenigen
Geſchwindigkeit, welche der betreſſende Pol annehmen würde, wenn er
mit der dem magnetiſchen Felde, worin er ſih bewegt, entſprechenden
Acceleration den Pfeil des Bogens durchlaufen würde, den er beſchreibt.
Es ſeien alſo SN (Fig. 36, S. 197) die Gleichgewichtslage der Nadel,
AB ihre Lage am Ende einer halben Schwingung, 1 ihre halbe Länge
AC, œ der Winkel ACN, p die erwähnte Acceleration und v die Ge-
Ihwindigfeit eines jeden Poles beim Durchgang durch die Lage NS.
Dann iſt:
‚= V 2pl (1— coso) — 2sin F V pl.
Da die geſuchte Stromſtärke in dieſem Falle v proportional ift, jo
iſt fie auch sin F proportional und man kann alſo ſchreiben :
J = 2Csin ‚
wo C eine Conſtante iſ, welche für das in Verwendung jtehende Gal-
vanometer mit Rücjicht auf die Einheit zu beſtimmen iſ, auf welche
man J bezieht. Bei kleinen Schwingungen kann man sin =>
jegen und erhält dann die einfachere Relation : i
J=Uo,
Was den zweiten Tall betrifft, fo erinnern wir uns an die im
S 29, ©. 62 entwidelte Gleichung: