294 Sehstes Kapitel.
Um zu unterſuchen, ob die bei unterbrochenem Strom gemeffene
electromotoriſche Kraft X auch bei geſchloſſenem Strom denſelben Werth
behält, verfährt man nah Paalzow wie folgt: zwiſchen den Polen
von X wird eine Nebenſchließung von bekanntem Widerſtand a her-
geſtellt und der Schieber M ſo lange verſtellt, bis durch einen neuen
Compenſatorwiderſtand rx‘ die Nadel abermals auf Null zurügeht.
Wendet man das zweite Kirchhoff ſche Geſet auf die drei geſchloſſenen
Kreiie ABEA, ACDMA, DXCD an md bedenkt, daß in den
Stücken AC und DM des zweiten die Stromſtärke Null iſt, ſo ergeben
ſich die drei Gleichungen :
RI=E; rJ=al; X =J (RL a),
wobei X“, R‘, J° der Reihe nach die electromotoriſche Kraft, den inneren
Widerſtand und die Stromſtärke des Elementes X bezeichnen. Die Eli-
mination von J und J’ ergibt ohne weiteres:
4 14 EELS
E R
als das Verhältniß zwiſchen der electromotoriſchen Kraft X! bei ge-
\hloſſenem Strom und der empiriſchen Einheit E. Da übrigens der
Widerſtand R‘ nur ſ{hwer genau zu beſtimmen iſ, ſo thut man beſſer
daran, ihn durch einen zweiten Verſuch zu eliminiren. Man verlängert
zu dieſem Zwe> den Draht OD, bis ſein Widerſtand verdoppelt i, und
befeſtigt den negativen Poldraht von X im Puncte F, während das mit
dem Schieber verbundene Ende nah wie vor in D angeſchloſſen iſt.
Nun verſtellt man den Schieber, bis das Galvanometer auf Null zurü>-
geht, wozu ein Compenfatorwiderjtand r" erforderlich fei; man gelangt
dann durch Betrachtung der drei gefchlofjenen Kreife AEBA, ACDMA,
FOXF in gleicher Schlußfolgerung wie oben zu dem Reſultat:
i X (Rn,
(0) a re
Die Elimination von R’ aus (b) und (c) führt auf die Gleichung:
N r‘rs
ATE R
welche in Verbindung mit (a) ergibt :
X r(r—r
DL SEY ME r‘ ru