296 Sechstes Lapitel.
dur ſehr di>e Drähte CD, EF und EH bewirkt, deren Widerſtand
zu vernachläſſigen ift. Das Spiegelgalvanometer G von großer Empfind-
lichkeit iſt mit einer kräftigen Dämpfung verſehen; S ift ein auf AB
verjchiebbarer Steg und endlich trägt der Draht D eine Feder, welche
beim Heben und Loslaſſen fich auf die Contactſtelle U legt und un-
mittelbar darauf einen zweiten Contact K berührt; dadurch werden die
Stromkreiſe der beiden Electromotoren momentan geſchloſſen. Bringt
man nun den Steg S in eine ſolche Lage, daß bei den Schwingungen
der Feder die Galvanometernadel nicht abgelenkt wird, ſo ergibt ſich,
wenn der Widerſtand CA mit r, derjenige des Drahtes AS mit a,
der geſammte Widerſtand des äußeren Stromkreiſes von E mit R, der
innere Widerſtand deſſelben mit o und die electromotoriſche Kraft von e
mit X bezeichnet wird:
X:E=r+a:R-to.
Bei einem zweiten VBerfuch modificirt man r, alſo auh R und a,
bis die Nadel abermals auf Null geht; ſind dann r‘, R“, a’ die neuen
Werthe obiger Größen, ſo iſt:
X:E=r} a':R‘+ o.
Aus dieſen beiden Proportionen folgt nun :
_R‘(r+—a)—R (ra)
n aa (EL D
ee (r—- a)
Ls Me eh
Die Verſuche von Beet haben eine Bemerkung von Walten -
hofen beſtätigt, daß nämlich die electromotoriſche Kraft eines Electro-
motors größer oder kleiner iſt, je nachdem leßterer in dem Syſtem als
compenſirt oder als compenſirend auftritt, wenn {hon der Strom nur
einen Augenbli> hindurch geſchloſſen bleibt. Es würde dieß beweiſen,
daß die Wirkung der Polariſation auch in außerordentlich kurzer Zeit
eine bedeutende ſein kann. Der Verfaſſer zog hieraus den Schluß, daß
man das wahre Verhältniß zwiſchen den electromotoriſchen Kräften
zweier Electromotoren erhält, wenn man dieſelben ſucceſſive mit einem
dritten vergleicht, der für beide als Compenſator verwendet wird.
122. Methode von Latimer Clark. Fig. 76 ftellt eine weitere,
von Latimer Clark*) herrührende Modification der Poggen-
D
und hieraus:
*) ©. Maxwell, A Treatise on Electricity,