Widerſtandsmeſſungen. Beſtimmung dex Conſtanten der Electromotoren. 301
125. Die dem Maximum der Stromſtärke eutſprehende Zuſammen-
ſehung einer Volta’ſchen Batterie. Zur Ermittlung der für einen be-
ſtimmten Zwe paſſendſten Zuſammenſetzung einer Volta ſchen Batterie
iſt die Kenntniß der ſogen. Conſtanten der Elemente, d. h. der elec-
tromotoriſchen Kraft und des inneren Widerſtandes erforderlich.
Man kann, wie wir ſpäter ſehen werden, die Thermoſäulen , die
Junductionselectromotoren, ſowie die magnetelectriichen und dynamo-
electriſhen Maſchinen als Volta? ſche Plattenpaare oder Combinationen
von jolchen mit gegebener eleetromotorischer Kraft und gegebenem inneren
Widerſtand betrachten. Die Löſung der in dieſem und den folgenden
Paragraphen behandelten Fragen findet aljo auf alle Arten von Electro-
motoren Anwendung, wenn wir ſchon hier, um die Vorſtellung zu firiren,
nux von Volta’ ſchen Electromotoren ſprechen.
Aus dem Vorangegangenen läßt ſih leiht erkennen, daß im all-
gemeinen die Conſtanten der Volta?” ſchen Elemente dieſe Bezeich-
nung nicht verdienen; für die Praxis kann man jedoch bei den-
jenigen Elemeuten, bei welchen die Polariſation am beſten vermieden iſt,
immerhin die electromotorische Kraft und den inneren Widerſtand als
constant anfehen, wenn man die für den Thätigkeitszuſtand geltenden
Werthe annimmt. Ber den übrigen Elementen benügt man die Werthe,
wie fie fich nach einem ziemlich langen Betrieb ergeben.
Wir haben {hon in $ 57 gefehen, daß man mehrere Electromo-
toren in verſchiedener Weiſe zu einer Volta’ ſchen Säule oder Bat-
terie combiniren kann: entweder hintereinander d. h. dur<h Ver-
bindung des poſitiven Poles des erſten mit dem negativen des zweiten u. 1. f.
oder nebeneinander, wobei alle poſitiven und alle negativen Pole
durch zwei ijolirte Leiter für ich verbunden ſind. Nur im erſten Fall
erhält man wirklich eine Säule oder einen zuſammengeſezten Electro-
motor; ſummirt man nah dem Volta’ ſchen Geſet die Differenzen der
Potentiale an den Polen der einzelnen, unter einander verbundenen
Elemente, ſo läßt fich die electromotoriſche Kraft der Säule dur<h Fe
ausdrücden. Ebenſo iſ der innere Widerſtand der Säule = >r, da der
Strom alle einzelnen Elemente hintereinander durchlaufen muß; e und r
bezeichnen dabei die Conſtanten der zur Säule combinixten Ketten.
Gewöhnlich verbindet man lauter gleichartige Elemente von gleicher Größe;
in dieſem Fall iſ, wenn e und r die Mittelwerthe der reſp. Conſtanten
bezeichnen, die electromotoriſhe Kraft und der innere Widerſtand der
Säule gleih ne und nr, wenn dieſelbe aus n Elementen beſteht. Bei
der Verbindung nebeneinander erhält man keine Säule, ſondern
nur ein Element von der n fachen Größe der gegebenen ; denn durch die