JFnductionselectromotoren. Magnetelectr. u. dynamoelectr. Maſchinen. 323
anfängt, fich in der Leitung weiter zu bewegen, entſteht der denſelben
ichwächende Schließungs-Ertraftrom und jede Erhöhung der Stärke des
primären Stromes beim Aufhören des Extraſtromes oder eines anderen
entgegengerichteten inducirten Stromes hat natürlih die Fnduction eines
neuen entgegengerichteten Stromes zur Folge; es ergibt fich hieraus,
daß ſtreng genommen der dur<h das Ohm’ ſche Geſet dargeſtellte Be-
harrungszuſtand niemals ganz erreiht wird. Jn graphiſcher Darſtellung
(Fig. 82) ift alfo (j. $ 133) die Curve der Stromſtärke eines conti-
Fig. 82.
Ol
t
nuirlihen Stromes nicht eine Parallele zur Absciſſenaxe, ſondern eine
Curve OMB, welche im Anfang raſh anſteigt und ſih eincr Parallelen
zur X - Axe aſymptotiſch nähert.
Jun analoger Weiſe verſtärkt der im Momente des Oeffnens auf-
tretende Extraſtrom den continuirlichen Strom und verlängert in einem
Stromkreis von großem Widerſtand die Dauer. der Entladung. Die
Erhöhung der Stromſtärke des primären Stromes durch die Addition
des Extraſtromes kann ſih in verſchiedener Weiſe fühlbar machen : durch
plögliches Glühendwerden eines zum Stromkreis gehörenden Platin-
drahtes, dur<h die Magnetiſirung einer Stahlnadel, durch eine Erſchütte-
rung, am häufigſten aber dur<h einen Funken. Jun dieſem legteren Fall
fallt die Unterbrehung des Stromkreiſes niht mit dem Moment des
Oeffnens zuſammen, weil der Funke den Stromkreis noh einen Augen-
bli> hindur<h, allerdings mit verändertem Widerſtand, geſchloſſen hält.
Edlund fand dur< Verſuche, daß dem Oeffnungs- und Schließungs-
Extraſtrom gleiche Electricitätsmengen entſprechen, wenn der continuirliche
Strom in dem Zeitintervall zwiſchen beiden niht dur<h die Polariſation
geſhwächt wird ; ferner ergab ſih, daß beide Extraſtröme der Strom-
ſtärke des primären Stromes proportional ſind.
21*