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Achles Capilel.
Electromagnete und electromaguetiſhe Motoren.
154. Electromagnete. Die Electromagnete gehören zu denjenigen
Organen, welche bei allen practiſhen Anwendungen des electriſchen
Stromes von der größten Bedeutung ſind. Dieſelben beſtehen bekannut-
(ic) aus einem mit einer Kupſerdrahtſpirale umwi>elten Stück weichen
Eiſens, welches magnetiſh wird, ſobald ein Strom durch den Draht geht
und beim Aufhören deſſelben. ſeinen Magnetismus wieder verliert. Fm
allgemeinen laſſen jich bei einem Clectromagnet die folgenden drei Be-
ſtandtheile unterſcheiden : 1) Der Kern, das erwähnte Stücd weichen
Eifens; 2) Die Magnmetifirungsspirale, der umgewidelte Kupfer-
draht, deſſen Windungen ſorgſältig gegen einander iſolirt ſind; 3) Der
Anker, ein Stük weichen Eiſens, welches von dem Kern angezogen
wird, ſobald derſelbe magnetiſ<h geworden iſt. Beim Verſchwinden des
Magnetismus läßt der Kern den Anker wieder los und derſelbe wird
dann durch irgend welche Vorrichtung in geeignetem Abſtand von den
Enden -des Kerns feſtgehalten, ſolange letzterer niht magnetiſirt iſt.
Manchmal benützt man zu dieſem Zwe das Gewicht des Ankers, häu-
figer jedoch befeſtigt man den Anker ‘an einer an einem Ende einge-
ſpannten Feder, welche denſelben dur ihre Elaſticität ſtets wieder in
ſeine urſprüngliche Lage zurückführt, wenn ſie im Stande iſt, die mag-
netiſhe Anzichungskraft zu überwinden. Bei den feineren Apparaten
verwendet man hiezu eine Spiralfeder aus dünnem Meſſingdraht, welche
an einem Ende den Anker trägt, während das andere Ende durch einen
Seidenfaden mit der Mutter einer Micrometerſhraube verbunden iſt ;
durch Drehung der Schraubenſpindel kann die Spannung der Feder