388 Achtes Kapitel.
Eine beſondere Erwähnung verdient der Motor von Le Roux,
welcher ſih dadurch auszeichnet, daß der Anfer einen ziemlich großen
Hub macht und dabei ſtets ganz in der Nähe der Electromagnete, alſo
im intenſivſten Theil ihres Magnetfeldes bleibt. Der Motor beſteht
aus zwei tripolaren Electromagneten : ein ſolcher entſteht aus einem
ſtabförmigen Electromagnet, bei welchem das eine Ende des Kerns ver-
breitert iſt und zwei dice und breite Eiſenplatten trägt, die ſich zu beiden
Seiten des Electromagnets erſtre>en. Der Strom in der Spirale mag-
netiſirt den Kern und dieſer inducirt in den ihn umgebenden Eiſen-
platten die entgegengejegte Polarität. Dieſe beiden Electromagnete ſtehen
vertical hintereinander, die drei Pole nah oben gewendet; ſämmtliche
6 Pole liegen in einer Linie. Ueber den Polflächen ſind an einem hori-
zontalen Querbalken zwei Ankerplatten aus ſehr weichem Eiſen an je
zwei, charnierartig in den Balken einerſeits und in die Anker anderer-
jeit3 eingelenften Stangen aufgehängt. Zwiſchen den beiden Electro-
magneten ijt eine verticale Welle drehbar gelagert; dieſelbe beſit zwei,
unter 90° ſtehende Kröpfungen, an welchen zwei Schubjtangen angreifen,
die die Bewegungen der Anfer auf die Welle übertragen. Am Ende
der leßteren iſ ein Excenter aufgekeilt, das bei jeder halben Umdrehung
an ein horizontales Rädchen anſtößt und daſſelbe verſchiebt , wodurch
abwechſelnd der Stromkreis des einen und des andern Electromagnets
geſchloſſen wird.
166. Motoren mit continnirlicher Rotationsbewegung. Unter die
beſten Motoren dieſer Claſſe gehören die von Froment conſtruirten.
Ein kräftiges Geſtell in der Form eines halben regulären Prisma's trägt
auf jeder Seitenfläche einen hufeiſenförmigen Electromagnet ; dieſelben
ſind alle von gleicher Größe und ihre Traverſen liegen jeweilen in der
Richtung der Prismenfläche, während die Axe der Traverſe mit den Axen
der beiden Schenkel in einer diametralen Ebene liegt; die Enden der
Kerne ſind dem Centrum zugewendet. Jm Junern des Geſtellrahmens
iſt coaxial dazu ein Rad aus Bronce montirt, auf deſſen Umfang die
von den Electromagneten anzuziehenden Anker in gleichen Abjtänden ein-
gelaſſen find; natürlich liegen fie parallel zu den Berbindinigslinien
der Pole und ſind, wie auh der Umfang des Rades, ſo lang, daß fie
beiderſeits etwas über die Endflächen der Kerne hinausragen. Es ſind
doppelt jo viel Anfer vorhanden als Electromagnete; bei der Drehung
des Rades ſtreifen ſie beinahe au den Endflächen der Kerne an. Ferner
trägt die Axe des Rades noch einen Commutator in Geſtalt einer Scheibe,
auf deren Rand eine Anzahl metalliſher Vorſprünge in gleichen Di-
ſtanzen angebracht find; während einer Umdrehung heben dieſelben
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