Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

Electromagnete und electromagnetifche Motoren. 389 
ſucceſſive das Ende einer Schleiffeder in die Höhe und ſtellen fo einen 
Contact her, welcher den Strom eines der Electromagnete für einen 
Augenbli> ſchließt. 
Die Dispoſition iſ derart getroffen, daß jeder Electromagnet erregt 
wird, wenn der Anker, welchen er anziehen ſoll, in ſeine Nähe kommt, 
während in dem Moment, wo ſi beide gegenüberſtehen, der Strom 
nicht mehr durch den Electvomagnet geht. Ferner werden die Electro- 
magnete nacheinander erregt und die Anker kommen nicht zu gleicher 
Zeit in ihre Nähe, um die Bewegung gleichförmiger zu machen. End- 
lich wird, um den Nachtheil der Extraſtröme ganz oder theilweiſe auf- 
zuheben, der Strom fehon in einen Electvomagneten geleitet, bevor noh 
der Stromkreis des vorhergehenden geöffnet wurde. 
Dieſe Bedingungen erfüllt der im Beſiß des höheren techniſchen 
Jnſtituts zu Mailand befindliche Froment? ſhe Motor mit Epi- 
cycloidalbewegung. Das Geſtell der Maſchine wird von zwei verticalen 
Ringen aus Bronce gebildet, zwiſchen welchen in gleichen Abſtänden 
12 hufetfenfürmige Electromagnete befeſtigt find; die Mittellinien der 
Schenkel eines jeden Electromagnets liegen wie oben in diametralen 
Ebenen und die Endflächen der Kerne ſind gegen das Centrum gewendet. 
Das eine Ende einer jeden Spirale ift an einen diinnen, zur Seite des 
Geſtells angebrachten , iſolirten Meffingring angelöthet, der mit einem 
Pol des Electromotors in conſtanter Verbindung ſteht ; die andern Enden 
der Spiralen ſind mit einem auf einer metallenen Welle montirten 
Commutator verbunden ; die Welle ift mit der Axe des Geſtells con- 
centriſh und communicirt mit dem andern Pol des Electromotors. Der 
Commutator beſteht aus einer ifolivenden Scheibe, auf deren Rand 
12 Meſſingfedern ſigen, welche der Reihe nah die Enden der Spiralen 
aufnehmen und mit {wacher Krümmung bis in die Nähe der Welle 
reichen ; die Scheibe ſteht feſt und die Welle geht durch ein Loch in ihrer 
Mitte hindurch; ein auf der Welle ſizender großer Daumen ſtreift bei 
der Drehung derſelben ſucceſſive an die Enden der Federn, wodurch 
jedesmal der Strom eines Electromagnets geſchloſſen wird; der Daumen 
it jo groß, daß er vor dem Verlaſſen einer Feder \chon die folgende 
berührt. Die Welle trägt an ihrem Ende, welches gerade in die Mitte 
des Geſtells fällt, ein excentriſhes Rad von ziemlich kleinerem Durh- 
meſſer als der innere Ring des letzteren. Der Mittelpunct des Excenters 
beſchreibt einen Kreis um das Centrum der Welle, die Peripherie des- 
ſelben aber berührt ſucceſſive die Jnnenfläche des Ringes in verſchiedenen 
Puncten, ſo daß jeweilen einer der zwölf in den Ring eingelaſſenen 
Anker dem Electromagnet genähert wird, deſſen Strom gleichzeitig 
  
  
  
  
  
 
	        
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