Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
400 teuntes Capitel. 
Die wichtigſten Typen ſolcher Patronen ſind ungefähr die folgenden: 
a) Patrone von Ebner. Ju der von dem öſtreichiſchen Oberſt 
Ebner conſtruirten Patrone ſte>en die Kupferdrähte in einer Maſſe 
aus Schwefel und zerſtoßenem Glas, welche in eine Hülſe aus Kupfer 
oder Papier eingefüllt iſ; die Kammer, welche den !/; mm breiten 
Schnitt umgibt, iſ mit einem Gemenge aus 44 Theilen <lorſaurem 
Kali auf 44 Thle. Schweſelantimon und 12 Thle. Graphit ausgefüllt. 
b) Patrone von Abel. Zwei Kupferdrähte von 0,5 mm Dicke 
ſte>en in einem Abſtand von 1 mm nebeneinander in einer Guttapercha- 
hülle von 3—4 mm Durchmeſſer. Auf der einen Seite ragen ſie um 
ungefähr 0,5 mm heraus und dieſes Ende ſte>t in einer Zinnkapſel, 
worin die aus 21 Theilen <lorſaurem Kali, 14 Theilen Phosphorkupfer 
(Cu, P,) und 65 Theilen Kupferſulfür (Cu, 8) beſtehende Zündmaſſe 
eingefüllt iſt. Am anderen Ende ragen die Drähte auf 3—4 mm Länge 
heraus und werden mit der Leitung verbunden ; die Patrone ſte>t in 
einem Holzcylinder, aus welchem die Drähte durch ſeitliche Löcher heraus- 
treten. Ueber der eigentlichen Patrone enthält der Holzcylinder einen 
Pulverbejag oder ein mit Knallquecfſilber gefülltes Rohr aus Weißblech, 
je nahdem man mit Pulver oder Dynamit ſprengt. 
c) Patrone von Beardslee. Die Kupferdrähte ſte>en in 
einer Maſſe aus Kreide und Gelatine; zwiſchen ihren Enden iſ mit 
Graphit eine Linie gezogen, in welcher mit einer feinen Nadel eine Lücke 
eingerißt wird, über welche der Funke überſpringt. Auf die Linie kommt 
eine feſtgepreßte Zündmiſchung aus gleichen Theilen <lorſaurem Kali 
und Schwefelantimon. 
d) Eine in Italien gebräuchliche, ſchr einfache Patrone beſteht aus 
einem kleinen Cylinder aus Siegelwa<hs, welcher den Draht aufnimmt 
und um den Einſchnitt herum einen kleinen Hohlraum freiläßt, welcher 
mit Knallquedfilber ausgefüllt wird. 
171. Vergleihung der beiden Arten von Patronen. Nach dem 
Foule?’ ſchen Geſe hängt die Entzündung der Patronen mit continniv- 
lihem Schließungsbogen von der Electrieitätsmenge ab, welche der Elee- 
tromotor pro Zeiteinheit erzeugt, während fie bei den anderen dadurch 
bedingt iſt, daß die Maximalſtärke des inducirten Stromes ($ 138) hin- 
reichen muß, um einen Funken hervorzubringen. Jn beiden Fällen muß 
die Leitung vom Sprengort bis zum Electromotor gut gegen die Erde 
iſolirt ſein ; namentlich iſ dieß im zweiten Fall wegen der dem größeren 
Widerſtand entſprechenden größeren Stromſtärke von großer Wichtigkeit. 
Dem Weſen nach handelt es fich hier darum, die beiden Kupferdrähte 
ſo lange zu laden, bis die Differenz der Potentiale an den beiden
	        
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