Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

Jen 
Jen 
ne, 
al- 
im 
nd 
es 
Der 
ige 
ih 
en 
ine 
118 
te 
Electriſche Telegraphie. Die Leitung. 433 
184, Iſolatoren. Es verſteht fich von ſelbſt, daß die Leitung ſo 
vollkommen als mögli<h gegen die Erde iſolirt ſein muß, um den Strom 
niht zu Schwächen; dieſen Zwe> erfüllen die an den Unterjtügungs- 
puncten des Drahtes angebrachten ſogen. Jſolatoren. Die Wirk- 
ſamkeit derſelben hängt vom Material, von ihrer Form und der Be- 
ſchaffenheit ihrer Oberflähe ab. Natürlih müſſen ſie aus iſolirendem 
Material angefertigt fein, allein trogdem könnte doh noch ein beträcht- 
licher Stromverluſt eintreten, wenn die Oberfläche des Fſolators durch 
irgend einen Ueberzug leitend gemacht würde, 3. B. dur<h Feuchtigkeit 
oder Waſſerniederſchläge, dur<h Kohlenſtaub aus dem Rauch der Locomo- 
tiven oder Fabriks\ſchornſteine oder dur<h ſonſtige mehr oder weniger 
leitende ftaubfürmige Körper, wie jie vom Winde zugetragen werden. 
Durch einen ſolchen Weberzug wird eine leitende Verbindung zwischen 
der Leitung und den Telegraphenſtangen hergeſtellt ; es genügt dazu ſogar 
{hon ein Spinngewebe, wenn daſſelbe dur<h Regen oder Thau feucht 
gemacht wurde. 
An einen guten Fſolator ſind daher folgende Anforderungen zu 
ſtellen: er muß aus gut iſolirendem Material beſtehen, welches durchaus 
niht porös ſein darf, um nicht durch Aufſaugen von Feuchtigkeit jene 
Eigenſchaft zu verlieren; ſeine Oberfläche muß ſo beſchaffen ſein, daß 
die erwähnten leitenden Subſtanzen nicht leiht daran haften bleiben ; 
ſeine Form ſoll derart ſein, daß der Widerſtand eines etwaigen leitenden 
Niederſchlages möglichſt groß wird und Spinnen oder andere Jnſecten 
feine Schlupfwinfel darauf finden. Endlich darf er durch den Einfluß 
des Witterungswechſels keine Riſſe bekommen und muß kräftig genug 
conſtruirt ſein, um eventuellen Beanſpruchungen oder böswilligen Beſchä- 
digungen zu widerſtehen. 
Das Material der Fſolatoren iſ grünes oder hwarzes Glas, Por- 
cellan, Thon, Ebonit und mit iſolirenden Stoffen getränktes Holz. Glas 
gehört zu den bejten Nichtleitern und tt gar nicht porös, erfüllt alfo 
die beiden erſten Bedingungen ausgezeichnet; dagegen beſitzt es eine ſtarke 
Adhäſion für die Feuchtigkeit, weßhalb es ſich bei ſtarker relativer Feuch- 
tigkeit der Luft ſehr leiht beſhlägt; dann begünſtigt das ſtarke Aus- 
ſtrahlungs8vermögen des Glaſes die Thaubildung in hohem Grade. Die 
diathermanen Eigenſchaſten des Glaſes laſſen ferner die Glasgloden 
gegenüber den Sonnenſtrahlen wie Linſen fungiren, wodurch der Kitt, 
mit welchem ſie auf den Stangen befeſtigt ſind, bis zum Schmelzen er- 
hißt werden kann. Ebonit iſt ebenfalls ein vorzüglich iſolirendes und 
nicht poröſes Material; allein ſeine Oberfläche wird an der Luft raſch 
angegriffen, bedeckt ſih beim Regen leiht mit Waſſer und hält den Staub 
Ferrini, Technologie der Electricität und des Galvanismus, 28 
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.