Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

  
  
  
  
  
  
  
  
438 Zehntes Capitel. 
Niſſe bilden und daß endlich die bei der Reduction frei werdende Säure 
die Holzfaſern und die eiſernen Arme angreift, weßhalb lettere an- 
geſtrichen werden müſſen. Das beſte Conſervirungsmittel iſ bei ſorg- 
ſältiger Jmprägnation das Theeröl ; daſſelbe umgibt ſämmtliche Faſern 
wie mit einer Haut und enthält 1—6°/, Creoſot, ein vorzügliches Anti- 
ſepticum, welches beim Feſtwerden des abjorbirten Theers zurückgehalten 
wird. Das zu verwendende Theeröl joll gut flüſſig und von fehwarz- 
brauner Farbe ſein (Dichte 1,10, Siedepunct unter 180° C); bei der 
Deſtillation darf es keinen harzigen Nückſtand hinterlaſſen und wenn 
man es auf ein tro>enes Stü> Tannen- oder Fichtenholz gießt, muß 
es ſofort abſorbirt werden, ohne einen fettigen Rückſtand zu hinterlaſſen. 
Man tro>net die zu imprägnirenden Stangen in einem Trodenapparat, 
dev 150 Stangen faßt, durch einen auf 1409 erhisten Luftſtrom. Die 
Ausſtrömungsöffnungen des Trockenraumes hält man während der erſten 
zwei Stunden geſchloſſen, ſo daß der durch die Trocknung der an der 
Oberfläche befindlihen Stangen entweichende Dampf in dem Raum 
zurücbleibt und denſelben feucht erhält ; es wird dadurch verhindert, 
daß die Stangen riſſig werden. Nach der Tro>nung kommen die Stangen 
in ſtarke, hermetiſch verſchloſſene Cylinder, welche bis auf einen Drud 
von 60 cm Quedjilber ausgepumpt werden; dann führt man dag auf 
50% C erwärmte Theeröl ein und hält daſſelbe fünf Viertelſtunden lang 
unter einem Dru> von 6—7 Atmoſphären. Nach Vollendung der Ope- 
ration muß jedes Ster Holz circa 20 kgr Oel enthalten. 
Die folgende kleine Tabelle gibt eine Vorſtellung von dem relativen 
Werth der angeführten Methoden , natürlich vollfommene Ausführung 
vorausgejeßt. 
Mittlere Dauer einer Infttrocenen Stange” ur, 7 Fahre 
H „ von Stangen aus ausgeſuchtem Holz, 
mit Zinkchlorid imprägnirt und von 
Deka Bell tear lg a4 s 
i „ einer Stange bei Ssmprägnation nach 
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Stangen, die nach dem oben beſchriebenen Verfahren mit creoſot- 
haltigem Theeröl imprägnirt waren, zeigten fih nach 26 Jahren noch 
vollkommen conſervirt. 
Zur Erhaltung der Stangen iſt es gut, dem oberen Ende die Ge- 
ſtalt einer Kugelcalotte oder cines abgejtumpften Kegels zu geben, damit 
das Regenwaſſer nicht darauf ſtehen bleiben und von da in die Stange 
eindringen kann ; in manchen Ländern det man ſogar die Stangen mit 
einem kleinen Dach aus gefirnißtem Weißblech, Schiefer oder Holz.
	        
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