458 Zehntes Capitel.
er
größten Faſſungsraum beſitzt, die Uferanſchlüſſe und die Kabel von
mittlerer Stärke befinden ſi<h auf beſonderen Schiffen. Das Kabel,
deſſen eines Ende am Lande feſtgehalten wird, tritt im Vordertheil des
Schiffes durch eine Art Trichter über De>, paſſirt eine Anzahl Führungs-
rollen und geht zunächſt zu einer kräftigen Bremſe, welche die Ge-
ſchwindigkeit der Abwiklung ſo regulirt, daß die Spannung die zuläſſige
Beanſpruchung nicht überſchreitet ; von da gelangt das Kabel zu einem
Dynamometer, welches die Spannung mißt, paſſirt noh einen Meß-
apparat zur Conſtatirung der ausgelegten Länge und geht ſ{hließli<
über das Hintertheil des Schiffes ins Meer. Die mathematiſche Theorie
der Kabellegung ſowie die Berechnung ſeiner Beanſpruchung in jedem
Moment wurde von Sir W. Thomfon im Engineer (October 1857)
mitgetheilt und findet fi in den Reports of the Committee on
electrical Standards auf ©. 216 ff. abgedrudt; wir verweiſen wegen
näherer Details auf dieſe Quellen.
Die Prüfung der Fſolirung, ſowie die Meſſung der Leitungs-
fähigkeit und der Capacität werden auh während der Legung des Kabels
ununterbrochen fortgeſeßt. Das an Bord befindliche Ende deſſelben
wird zu dieſem Behuf unter Einſchaltung eines Galvanometers (& mit
dem einen Pol einer Batterie P (Fig. 126) von 100 Daniells ver-
bunden, deren anderer Pol zum Meer abgeleitet iſt. Das Landende
Fig. 126,
Feſtland. Schiff.
GR
GP
(Dult
Erde.
des Kabels wird mit einem ſtarken Widerſtand R (20—30 Megohmad)
in Geſtalt eines Condenſators verbunden, der andererſeits nah Ein-
ſchaltung eines Galvanometers G’ zur Erde abgeleitet iſt. Eine Ab-
zweigung ab geht zu dem einen Contact eines Schlüſſels LT, deſſen
Drehpunct mit der äußeren Belegung eines großen Condenſators C
communicirt; während der zweite Contact dur das Galvanometer @"
hindurch zur Erde abgeleitet iſ; ein gleiches findet bei der inneren