462 Zehntes Capitel. 
die nachher zur Herſtellung der Verbindungen dienenden Drähte mit 
dem Geſammtwiderſtand x eingeſchaltet ſind ; drittens die Stromſtärke JT» 
bei Einſchaltung der Platten A und B; viertens die Stromſtärke JZ 
bei Einſchaltung von A und C und endlich die Stromſtärke I, bei 
Einſchaltung von B und C. Die electromotorifche Kraft nehmen wir 
als conſtant an und bezeichnen mit R den inneren Widerſtand der 
Säule plus dem Galvanometerwiderſtand und mit x, y, 2 die Erdüber- 
gangswiderſtände in A, B und C; daun iſt: 
Jo R — JI, (R - r) = Jy (R + Y —— X -- y) — 
SFR I), 
  
  
Daher: 
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Es verſteht fich von ſelbſt, daß die Meſſungen der Stromſtärke 
zweimal — das einemal mit umgekehrter Stromrichtung — gemacht 
werden und jedesmal das arithmetiſhe Mittel genommen wird. Man 
führt dieſe Verſuche mehrmals bei verſchiedener Tiefe und Diſtanz 
der Platten B und C aus oder gräbt ſie in Kohle ſtatt in Erdreich 
ein, bis man bei zwei aufeinanderfolgenden Verſuchen nahezu gleiche 
Zahlen erhält. 
199. Stromverlufte bei oberirdiſchen Leitungen. Eine Leitung 
iſt niemals abſolut iſolirt; bei Erd- und Seckabeln geht ein Theil des 
Stromes ſenkrecht auf die Richtung der Axe durch die iſolirende Hülle 
hindurch verloren ; bei oberirdiſchen Leitungen iſ der Stromverluſt 
variabel und rührt theils von .der Berührung der Luſt, theils von der 
Leitung an der Oberfläche der Fſolatoren her. Der erſtere Verluſt iſt 
ſchr klein, ſo daß die meiſten Autoren ihn ganz in Frage ſtellen *); 
aus dieſem Grunde und um keine Hypotheſen über die Beſchaffenheit 
der Atmoſphäre längs der Linie machen zu müſſen, faßt man beide 
Verluſte zuſammen, indem man annimmt, daß bei jedem Fſolator auch 
der Theil des Stromes zur Erde abfließt, welcher in Wirklichkeit 
auf dem Stück der Linie zwiſchen dieſem und dem vorhergehenden 
Jſolator in die Atmoſphäre übergeht. Man braucht zu dem Ende 
nur den Widerſtand des JFſolators etwas kleiner anzunehmen , als er 
wirklich. ift. 
  
*), &, Rother, Der Telegraphenbau, 3. Aufl., 1870, ©. 277. 
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