494 Elftes Capitel.
Stiftenſcheibe erhebt ſi<h eine verticale eiſerne Welle, welche an
ihrem oberen Ende durch ein coniſches Getriebe mit der Axe des Typen-
rades verbunden iſ und ſih daher mit derſelben Winkelgeſchwindigkeit
wie lettere dreht. Die Welle trägt an ihrem unteren Ende einen kurzen
horizontalen Arm, an deſſen Ende ein Winkelhebel drehbar befeitigt iſt.
Derſelbe trägt einerſeits eine abgerundete eiſerne Schiene, die ſogen.
Reiberſchiene, welche ſi<h in geringer Höhe über den radialen Ein-
ſchnitten hinbewegt und greift andererſeits um eine an der verticalen
Welle verſchiebbare Hülſe, welche auh das gegabelte Ende eines doppel-
armigen Hebels aufnimmt. Letterer endigt auf der anderen Seite in
ein Metallplättchen, welches ſih zwiſchen den Spigen zweier mit den
Batteriepolen verbundenen Micrometerſchrauben befindet. Für gewöhnlich
ragen die Stifte nicht über die Stiſtenſcheibe hervor ; ſobald aber durch
Niederdrücken einer Taſte der entſprechende Stift aus dem Schliß heraus-
tritt, wird die darüber weggehende Reiberſchiene gehoben, die Hülſe ſenkt
fih und das Metallplättchen berührt die obere Schraube; dadur<h wird
in die Leitung ein Strom geſchi>t, der den Electromagnet der Station
entmagnetiſirt. Da die Bewegung der Reiberſchiene mit der des Typen-
rades auf der gleichen Station übereinſtimmt und letzteres ſih ſynchro-
niſh mit dem Typenrad der anderen Station bewegt, ſo iſ leicht ein-
zuſehen, daß die Schließung des Stromes durch die Reiberſchiene genau
in dem Moment ftattfindet, wo fich auf den beiden Typenrädern der-
jenige Buchſtabe im tiefſten Punct befindet, deſſen Taſte eben nieder-
gedrü>t wird. Jn Fig. 136 iſ die Dispoſition ſchematiſch dargeſtellt :
L iſt die Linie, E der Electromagnet, a b der durch den Anker bewegte
Hebel, der auf die Daumenwelle wirkt, D die Stiftenſcheibe, C die Reiber-
ſchiene, v, u die Schraubenspigen, zwijchen welchen das Metallplättchen 1
oscillirt, P die Batterie und T die Erdableitung.
Neben ſeinen hauptſächlichen Vorzügen iſ bei dem ungemein geiſt-
reich ausgedachten Hughes ' ſchen Telegraphen beſonders hervorzuheben,
daß für jedes zu druckende Zeichen eine einzige Stromſendung genügt
und daß man auch mit relativ Schwachen Strömen arbeiten kann, wenn
man die Abreißfeder ſo ſtark ſpannt, daß ſchon bei einer geringen Ver:
minderung des magnetiſchen Momentes des Kernes der Anker abgeriſſen
werden kann. Zur Verringerung des magnetiſhen Momentes trägt
auch die Hinzufügung des im $ 163 erwähnten weichen Eiſenſtückes bei.
204. Der Telegraph von Phelps. Auch bei dieſem Telegraphen
liegt der Schwerpunct der Conſtruction im Mechanismus des Apparates;
der Strom kommt nur in den Momenten zur Wirkung, wo ein Buch-
ſtabe gedru>t werden ſoll. Der Phelps’ {he Telegraph unterſcheidet