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Die telegraphiſhen Apparate. Das Telegraphiren. 517 
Paris-Lyon lieferte 33 Depeſchen in der Stunde. Endlich joll e8 
mit dem Bhelps’schen Telegraphen möglich fein, lange Zeit hindurch 
58 Worte in der Minute zu telegraphiren. 
212. Automatiſche Telegraphen. Weit größer iſt die Leiſtungs- 
fähigkeit der automatifchen Telegraphen, bei welchen der 
Sender nicht von Hand, jondern durch einen Mechanismus bewegt wird; 
und nicht allein arbeiten dieſe Apparate viel raſcher als der geſchickteſte 
Telegraphiſt — ſie werden auch nie müde. Bain war der erjte, der 
in dieſer Richtung vorgieng; ex erſeßte bei ſeinem Telegraphen den 
Morſe- Taſter durh einen Papierſtreifen, in welchem die zu tele- 
graphirenden Zeichen ausgeſtanzt waren. Der Papierſtreifen lief über 
den Umfang eines metalliſchen Rades und eine Feder oder eine Metall- 
bürſte, die auf dem Papier auflag, kam durch die Löcher hindurch zur 
Berührung mit dem Umfang des Nades, während die nicht geſtanzten 
Stellen die Berührung aufhoben. Die Feder oder Bürſte wurde mit 
der Linie, das Nad mit dem poſitiven Pol der Batterie verbunden und 
bei raſcher Bewegung des Papiers konnte offenbar mit großem Gewinn 
an Zeit telegraphirt werden. Später wurden andere Apparate conſtruirt, 
bei welchen die Depeſchen entweder geloht oder in metallenen Typen 
gejegt wurden. Lettere hatten keilförmige Geſtalt und wurden, wie die 
Lettern in den Sebrahmen, in einen ijolivenden Cylinder eingejegt, und 
zwar fo, daß das. Telegramm eine Schraubenlinie bildete; die Are des 
Cylinders war mit Schraubengewinde verſchen und erſterer bewegte ſich 
während der Rotation gleichzeitig parallel zu fich ſelbſt vorwärts, wo- 
durch eine gegenüberſtehende Spitze allmählich mit den Typen zur Be- 
rührung fam. : 
Jn dieſen Fällen iſ die Leiſtung des Apparates lediglich von der 
Geſchwindigkeit des automatiſchen Gebers abhängig und kann leicht 
100 Worte in der Minute erreichen. Bei ſo raſcher Aufeinanderfolge 
der Stromfchließungen werden freilich die Veränderlichkeitsperioden 
fühlbar, welche bei den gewöhnlichen Sendern unbemerkt bleiben, da 
ihre Dauer geringer iſt, als die der Bewegungen des Taſters. 
Ju Folge deſſen werden die Zeichen leicht undeutlich, indem Puncte 
und Striche ſih verſhmelzen; man muß daher nah jedem Zeichen die 
Linie neutraliſiren, indem man ihre Ladung dur<h einen Gegenſtrom 
aufhebt. 
Edifon, der fih wie Bain eines durchlochten PBapieres bedient 
und in ſeinem eleetrochemifchen Empfänger ein mit Stärke und Fod- 
kalium getränktes, alſo äußerſt empfindliches Papier verwendet , ſtellt 
fowol bein Sender als beim Empfänger eine Abzweigung her, beſtehend