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Die telegraphiſhen Apparate. Das Teleghiren. rap 521 
Der öſtreichiſche Telegraphendirector Dr. Gintl war der erſte, 
welcher im Fahre 1853 auf der Linie Wien-Prag einen Gegenſprech- 
apparat in Betrieb brachte. Fig. 142 ſtellt ein Schema ſeiner Dispo- 
ſition dar: 8 ift dev Electromagnet des Relais, der mit zwei Spiralen 
in entgegengeſeßter Richtung umwunden ift; die eine derſelben ſteht 
einerſeits mit der Leitung, andererſeits mit dem Taſterhebel M in Ver- 
bindung; die andere dagegen iſt von erſterer vollkommen iſolirt und in 
den Stromkreis einer kleinen Batterie, der ſog. Ausgleichungs- 
batterie, eingeſchaltet. Jun der Figur ift dieſe Verbindung punctirt 
gezeichnet; in der Nuhelage des Taſters ſind die Schließungskreiſe der 
Ausgleichungsbatterie und der Linienbatterie unterbrochen. Der Taſter 
beſit drei mit 1, 2, 3 bezeichnete Contacte ; vermittelſt der beiden erſten 
werden die ebenerwähnten Stromkreiſe gleichzeitig geſchloſſen, während 
der dritte dazu dient, die Linie bei der Ruheſtellung zur Erde abzu- 
leiten. Auf der andern Station befindet fich eine vollkommen ſymme- 
triſhe Dispoſition. Drückt man den Taſter nieder, ſo gehen die beiden 
Fig. 142. 
Linie. 
  
Seeen] 
  
RER, 
Erde. 
Batterieſtröme gleichzeitig in die reſp. Drahtwindungen , und wenn die 
Widerſtände der lebteren in rihtiger Weiſe den Verhältniſſen der beiden 
Electromotoren und ihrer Stromkreiſe angepaßt ſind, ſo heben fich ihre 
magnetiſirenden Wirkungen auf den Kern auf und das Relais ſpürt den 
Strom nicht, welcher durch daſſelbe hindur< in die Leitung geht und 
das Relais der andern Station erregt. Kommt nun, ſo lange der Taſter 
niedergedrückt ift, ein Strom von der andern Station her, fo addirt er 
ſich einfach je nach feinem Vorzeichen zu dem einen oder andern der in 
demſelben vorhandenen Ströme, ſtört dadurch das Gleichgewicht md 
verſeßt das Relais in Thätigkeit, wie wenn er allein vorhanden wäre.