Full text: Technologie der Electricität und des Magnetismus

Einige andere Anwendungen. 549 
iets der mit Hilſe eines hinter dem Zifferblatt verborgenen Electromagnets 
= die großen Zeiger aller Zifferblätter je um eine Theilung vorrü>en macht. 
ng, Die Wichtigkeit einer gleichmäßigen Zeitangabe in vielen Puncten 
ct einer Stadt oder in einem ganzen Netz von Eifenbahnftationen leuchtet 
nen ohne weiteres ein; es iſ daher erklärlich, daß man fich vielfach mit 
ent dieſem Problem befaßt hat. Verſchiedene Syſteme von ſolchen Zeit- 
em telegraphen wurden nah Conſtructionen von B ain, Froment, Gar- 
wei nier, Nollet u 4. in London, Paris, Marfeille, Lyon 
nes und Gent mit verſchiedenem Erfolg ausgeführt. Es zeigte fich dabei, 
lid daß die Aufgabe keineswegs ſo leiht zu löſen war, wie man anfänglich 
em geglaubt hatte. Alle die Störungen beim Telegraphenbetrich: die Ver- 
ts, änderlichkeit des Widerſtandes der Leitungen, die electriſchen Ströme in 
lag der Erde und Atmoſphäre, die magnetiſchen Störungen — machten ſich 
it: auch hier geltend und mehrere der oben genannten Syſteme mußten 
te; nach den erſten Monaten des Betriebs wieder auſgegeben werden. Nach 
del ſolchen Mißerfolgen verzweifelten viele überhaupt an dem Gelingen 
nd jolcher Unternehmungen und Bain fehlug vor, das Syſtem im Princip 
in dahin abzuändern, daß an Stelle der HZeigerwerke wirkliche Uhren auf: 
tit- geſtellt würden und die Normaluhr nur von Zeit zu Zeit den Gang 
mt derſelben reguliren ſollte. Es ſollten alſo in den Gehäuſen ſämmtlicher 
ter abhängiger Uhren Electromagnete angebracht werden, in welchen z. B. 
eV im Moment, wo die Normaluhr 12 Uhr zeigt, momentan ein Strom 
ng circulirt; durch die Bewegungen der Anker würden ſämmtliche Uhren | 
U- auf 12 Uhr gerichtet, wenn fie nicht ſchon vorher richtig ſtehen. Die 
ne Uebereinſtimmung mit der Normaluhr würde ſomit alle 12 Stunden 
‘0- hergeſtellt. 
ge Zum Glü>k gelang es jedoch der unermüdlichen Ausdauer, alle 
en Schwierigkeiten zu überwinden, ſo daß heutzutage ſchon in vielen Städten 
if ein ſehr regelmäßiger Betrieb von electriſchen Uhren exiſtirt. Wir be- 
< \hreiben von den beſſeren Syſtemen nur das H i pp’\che (Neuchâtel), 
wie es ſeit ungefähr zwei Jahren in Mailand zur völligen Zufrieden- 
m heit funetionirt. Als Regulator dient eine ausgezeichnete Gewichtsuhr, 
ne die in einem Saal des Balazzo Marino (Stadthaus) aufgeſtellt 
en iſt und täglich mit der von der Sternwarte in Brera angegebenen 
r- Zeit verglichen reſp. danach corrigirt wird. Die Uhr geht cinen Monat 
er lang und wird durch ein fehr fchweres Gewicht betrieben, welches auch 
noch den danebenftehenden Stromfender in Thätigkeit verſeßt. Letzterer 
m hat die Aufgabe, alle halben Minuten einen momentanen Strom von 
It= abwechſelnd entgegengeſeßter Richtung ſucceſſive in jede der acht Leitungen 
n, zu entſenden, welche von dem obgenannten Centralpunct aus ſi<h längs 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.